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Gertraud Goderbauer
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Frage von Helga S. •

Frage an Gertraud Goderbauer von Helga S. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrte Frau Goderbauer,
Sie setzen sich für die 3. Startbahn am Münchner Flughafen ein und führen als Argument den "Jobmotor" an. Wussten Sie, dass die Region Freising/Erding auch vor dem Bau des Flughafens bayernweit die geringsten Arbeitslosenzahlen hatten. Wussten Sie, dass gleichzeitig die Landkreise Freising/Erding aus kommunalen Mitteln überdurchschnittlich viel Hartz IV-Zuzahlungen haben? Wussten Sie, dass die Kommunen in den Landkreisen die Infrastruktur wie Kindergärten, Schulen uws. bezahlen müssen? Wie möchten Sie die Klimaschutzziele von Bund und Land erreichen, wenn Sie den Luftverkehr weiter ausbauen möchten. Glauben Sie, dass trotz steigender Ölpreise, die eine Erhöhung der Ticketpreise zur Folge haben werden, trotz zu erwartender Einbeziehung des Luftverkehrs in den Emissionshandel, die Nachfrage nach Flugreisen weiter steigen wird, wenn Ihre Partei gleichzeitig die Pendlerpauschale wieder einführen möchte, da die Bürgerinnen und Bürger die steigenden Benzinkosten nicht mehr bezahlen können?

Mit freundlichen Grüßen
Helga Stieglmeier

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Stieglmeier,

mir ist durchaus bewusst, dass die Region Freising/Erding auch vor dem Bau des Flughafens eine niedrige Arbeitslosenquote aufwies. Allerdings hat sich seit dem Bau des Airports der Abstand zur durchschnittlichen Entwicklung in Bayern und der Bundesrepublik Deutschland nachweisbar vergrößert.

Auch sollte man die Arbeitsplatzentwicklung und die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in Betracht ziehen. Im Arbeitsamtbezirk Freising sind sie seit dem Bau des Flughafens deutlich auf 92 500 gestiegen.

Außerdem sind es bei weitem nicht nur die Gemeinden Freising und Erding, die vom Flughafen profitieren. Für Freising allein sind diese Arbeitsplätze vielleicht nicht so wichtig. Aber für den südostbayerischen Raum sehe ich durchaus eine arbeitsmarktpolitische Bedeutung. Ein Ausbau des Flughafens hat Auswirkungen nicht nur für den Bereich Landshut und Mühldorf, sondern wird auch bis Regensburg und den Bayerischen Wald am Arbeitsmarkt von Bedeutung sein. Im Jahr 2006 hatten rund 3000 Mitarbeiter des Flughafens ihren Wohnsitz in Stadt und Landkreis Landshut.

Ich selbst bin keine Vielfliegerin. Ich kann an einer Hand abzählen, wie oft ich in meinem Leben bisher geflogen bin. Doch auch wenn ich selber nicht auf den Flugverkehr angewiesen bin, bin ich mir dennoch der Tatsache bewusst, dass Mobilität aus unserer heutigen Welt nicht mehr wegzudenken ist, egal ob dies im Berufs- oder im Urlaubsverkehr ist. Wenn an dieser Stelle ich eine Frage an Sie stellen darf, dann würde mich interessieren, ob Sie selbst die Möglichkeiten des Luftverkehrs nutzen?

Aber natürlich muss es unser Ziel sein, das Wachstum am Münchner Flughafen so umweltverträglich wie möglich zu gestalten. Ich bin der Meinung, dass wir gemeinsam Wert darauf legen müssen, dass Flugzeuge weiterentwickelt werden, um sie leiser und emissionsärmer zu machen, auch wenn der Anteil des weltweiten Luftverkehrs nur rund 2 % des vom Menschen verursachten CO2-Austoßes beträgt. Trotzdem müssen wir dies im Auge behalten. Diesbezüglich ist die Forschung am Zuge und bereits jetzt verbrauchen neue Flugzeuge bis zu 30 % weniger als ihre Vorgängermodelle. Dieser Trend muss auch in Zukunft fortgesetzt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Gertraud Goderbauer