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Frage von Erich H. •

Frage an Gert Weisskirchen von Erich H. bezüglich Bildung und Erziehung

Werter Herr Weisskirchen,

der Konflikt zwischen den Hamas und den Israeli schwelt schon lange. Und immer wieder sieht man junge Menschen bei den Hamas, die Israeli mit Steinen usw. bewerfen. Es liegt also nahe, dass die Kinder bereits in der Schule mit Antisemitismus und Antiamerikanismus erzogen werden. Es liegt nicht nur nahe - es ist so!
Warum hat die EU oder nicht wenigstens die BRD nicht darauf hingewirkt, dass die Kinder im Geiste des Humanismus erzogen werden, bzw. die Hilfsgelder für Palästina davon abhängig gemacht werden?
Mit freundlichen Grüßen

E. Humplik

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Humplik,

vielen Dank für Ihre Frage. Wie Sie selbst anmerken, ist der Konflikt zwischen Israel und Palestinensern sehr komplex. Unsere Bemühung ist es, bei der Entstehung von Rahmenbedingungen für eine friedliche, dauerhafte, für beide Seiten tragbare Verhandlungslösung zu helfen.

Deutschland und die EU unterstützen deshalb seit langem den Bau und Unterhalt von Schulen und Krankenhäusern, sowie besonders die palestinensische Autonomiebehörde. Denn nur, wenn grundlegende Strukturen gewährleistet sind, kann Stabilität einziehen und andauern. Keine andere Region der Erde wird mit außergewöhnlicherer – auch finanzieller- Intensität unterstützt wie gerade der leidgeprüfte Nahe Osten.

Eine durchaus mögliche Annäherung hängt allerdings von den Konfliktparteien selbst ab, wir können den gesellschaftlichen Wandel nur begleiten.

Seit einiger Zeit ist dieser Prozess leider zum Stillstand gekommen. Die Positionen verhärten sich wieder, und auch die Kinder erleben dies in allen Lebensbereichen mit. Gleichwohl denke ich nicht, dass antiisraelische Einstellungen zwangsläufig in der Schule erlernt werden. Einen Anstieg der antiisraelischen Stimmung in der Gesellschaft mit Hilfskürzungen zu beantworten, würde die Spannungen jedoch nur verschärfen.

Streitigkeiten über historische Darstellungen in Schulbüchern sind ein bekanntes Problem. Sowohl von israelischer als von palestinensischer Seite gab es bereits Vorwürfe, dass im Schulunterricht der jeweils anderen Konfliktpartei die Frage der Grenzziehung einseitig dargestellt werde. In einem derartigen Zusammenhang bleibt eine Einflussnahme ausländischer Akteure allerdings eine heikle Angelegenheit. Das Georg Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung (www.gei.de ) führt deshalb seit 1992 israelisch-palestinenische Schulbuchseminare durch, die auf behutsame Weise den Dialog fördern und Impulse geben.

Herzlich grüßt

Gert Weisskirchen