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Frage von Henry B. •

Frage an Gert Weisskirchen von Henry B. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Weißkirchen,

Daß einige Volksvertreter im nahen Osten nicht grade mit Nettigkeiten aufwarten ist kein Geheimnis. Da möchte ich kurz erinnern an Menahim Begin oder Yitzak Rabin, die sich mit rassistischen und unverschämtesten Äußerungen über Palästinenser "profiliert" haben.
Wo liegt der Unterschied zwischen dem Iran und Israel? Der Iran hat den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet, Israel nicht! Warum wird der Iran als Bedrohung angesehen, wenn er das ihm dadurch zugestandene Recht geltend machen will, Kernenergie zu zivilen Zwecken zu nutzen? Herr Baradei der IAEA war mit den letzten Entwicklungen durchaus zufrieden, erst als Forderungen der USA "nachgeschoben" wurden, kamen die Verhandlungen zum stocken. Der Geheimdienstbericht der USA spricht deutliche Worte in Bezug auf ein atomares Waffenprogramm des Iran. Eingestellt 2003!
Was sagen Sie auf der anderen Seite zu den völkerrechtswidrigen Verbrechen an den palästinensischen Bewohnern der besetzten Gebiete, an den gezielt angegriffenen Zivilisten im Libanon und der nahezu vollständigen Annexion Palästinas durch Israel? Hier wird Palästina "ausradiert", nicht Israel! ( http://www.arbeiterfotografie.com/israel/index-israel-0000.html )
Wieso glauben Sie an den Erfolg von Annapolis? Israel hat bisher jegliche Friedensverhandlungen (Oslo, Camp David, etc.) abgebrochen bzw. durch überzogene Forderungen für die palästinensische Seite unannehmbar gemacht.
Wo liegt der Unterschied in Ihrer Wahrnehmung zwischen dem Iran und Israel? Warum wird Israel von Ihnen und der Bundesregierung bevorzugt behandelt und der Iran zum Buhmann gemacht?
Ich erwarte von Ihnen und der Bundesregierung Neutralität und Objektivität in der Beurteilung dieser schwierigen Situation in einer leidgeprüften Region und keine einseitige Stimmungsmache. Bitte erklären Sie mir Ihren Standpunkt!

Mit freundlichen Grüßen,

Henry Y. Blumenthal

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Blumenthal,

Sie fragen, warum ich an den Erfolg von Annapolis glaube?

Der Konflikt zwischen Israel und Palästina hat - wie ich glaube und sicher weiß - den Menschen in dieser von schwerem Leid geprüften Region schon viel zuviel abverlangt. Bei allen politisch Beteiligten wächst die Einsicht, dass die Chance des so hoffnungsvoll begonnenen Verständigungsprozesses zu einem für beide Seiten fruchtbaren Ergebnis führt.

Des weiteren: ich mache niemanden zum "Buhmann", wie Sie zu schreiben belieben. Deutschland ist Partei, wo immer es um das Existenzrecht Israels geht. Und: Sie können ganz beruhigt sein, das wird immer so bleiben.

Mit freundlichen Grüßen

Gert Weisskirchen