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Frage von Gerhard R. •

Frage an Gert Weisskirchen von Gerhard R. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr gehrter Herr Prof. Dr. Weisskirchen,

zur allgemein bekannten Behauptung, daß Deutschlands Sicherheit am Hindukusch verteidigt wird:

Was muß nach Ihrer Meinung geschehen, wenn Al-Kaida nicht nur nach Pakistan sondern auch in andere Staaten - zum Beispiel Somalia und Jemen - ausweicht? Müssen dann auch dort NATO-Truppen einmarschieren?
Falls Sie das bejahen: Was kann der Westen tun, wenn Terroristen eine neue Heimat in Nordkorea finden?

Wird bei diesen Fragen deutlich, daß durch den Afghanistankrieg der Terror nicht wirksam bekämpft werden kann?

Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Reth

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Reth,

gerne nehme ich zu Ihren Bemerkungen Stellung. Zunächst ist es mir wichtig klarzustellen, dass sich die NATO in Afghanistan ausschließlich im Rahmen eines UN-Mandates und auf Anfrage der afghanischen Regierung engagiert. Das Engagement in Afghanistan ermöglicht den Wiederaufbau in einem Kriegsgebiet.

Der Einsatz wurde notwendig, da die damalige Taliban-Regierung gezielt terroristische Organisationen geschützt und unterstützt hat. In den von Ihnen angesprochenen fragilen Staaten Pakistan, Somalia und dem Jemen stellt sich die Sachlage entscheidend anders dar. In diesen Staaten findet keine direkte staatliche Zusammenarbeit mit terroristischen Vereinigungen statt. Im Gegenteil versuchen sie oftmals im Rahmen ihrer Möglichkeiten dieselben zu bekämpfen.

Die Verantwortung Deutschlands in diesem Zusammenhang kann also auch kein militärischer Einsatz sein. Vielmehr sollten diese Regierungen in ihren Bemühungen der Terrorismusbekämpfung unterstützt werden. Zum Beispiel wird durch das ATALANTA-Mandat Somalia indirekt unterstützt, indem die Piraten, die vor der Küste Somalia kreuzen, mit internationalen Anstrengungen bekämpft werden.

Was das Regime in Nordkorea betrifft, gibt es meines Wissens keinerlei Zusammenarbeit des nordkoreanischen Regimes mit terroristischen Vereinigungen wie etwa Al Quaida. Ich halte dies, bei aller Unberechenbarkeit von Kim Jong-Il, auch für äußerst unwahrscheinlich.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Gert Weisskirchen