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Frage von Gerhard M. •

Frage an Gert Weisskirchen von Gerhard M. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Weisskirchen,
auf meine Frage hinsichtlich der Kriegsschuld haben Sie mir unter dem 11.06.2009 mitgeteilt, dass der Überfall von Hitler-Deutschland auf Polen den Zweiten Weltkrieg ausgelöst hat. Mit dieser Interpretation tue ich mir schwer. Ich bitte Sie mir mitzuteilen, wie sich ein Überfall definiert, insbesondere der auf Polen. Im Internet gibt es drei Erklärungen dafür, aber keine passt so recht auf den Überfall auf Polen. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich da aufklären würden.

Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Malik,

ich weiß nicht, welche Webseiten Sie besuchen, aber es ist nicht meine Aufgabe – und auch nicht im Sinne der Plattform "Abgeordnetenwatch" –Ihnen Nachhilfeunterricht in Geschichte zu erteilen, nur weil Sie sich die Zeit nicht nehmen, ein Buch zu lesen und sich selber aus seriösen, frei zugänglichen Quellen über die historischen Hintergründe des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges zu informieren.

Dennoch werde ich Ihnen Ihre Frage in aller Kürze und – sehen Sie mir das nach – zum letzten Mal beantworten:

Dass es sich beim Angriff der deutschen Armee auf Polen am 1. September 1939 um einen Überfall handelte, ist heute geschichtswissenschaftlicher Konsens und unumstritten.

Der Angriff der Wehrmacht, der deutschen Marine sowie der deutschen Luftwaffe auf Polen begann unvermittelt und ohne vorherige Kriegserklärung (demnach also für den Angegriffenen überraschend, was der Begriff "Überfall" in der Militärwissenschaft zum Ausdruck bringt) am Morgen des 1. September 1939, um 4:45 Uhr mit dem Beschuss der Westerplatte vor Danzig durch die "Schleswig-Holstein". Fast gleichzeitig übertraten die Heeresgruppen Nord und Süd der Wehrmacht mit insgesamt rund 1,5 Mio. Soldaten die Grenzen zu Polen. Nach nur etwa zwei Wochen war der polnische Widerstand gebrochen.

In Zukunft, Herr Malik, werde ich nur noch solche Fragen Ihrerseits beantworten, die einen Bezug zu meiner politischen Arbeit haben und deren Antworten nicht Teil eines in wissenschaftlichen Texten dargelegten und für jedermann zugänglichen Wissens sind. Bitte verschwenden Sie nicht Zeit mit Fragen, die Sie sich mit überschaubarem Aufwand selber beantworten können.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Gert Weisskirchen