Frage an Gert Weisskirchen von Maria G. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Weisskirchen,
Ich nehme Bezug auf Ihre Antwort vom 5.5.09 an Herrn Müller. Darin schrieben Sie:
"Nein, der iranische Präsident brandmarkt in seinen Reden – so auch in Genf – den Staat Israel als solchen als rassistisches Gebilde! Damit spricht er dem (völkerrechtlich auf festem Fundament stehenden, pluralistisch-demokratisch verfassten) Staat Israel sein Existenzrecht ab."
Das Ziel der Zionismus war doch, die ethinische Verdrängung der in Palästina einheimischen Bevölkerung, um dort einen weitgehend homogenen, "jüdischen Staat" zu gründen. Ist es deshalb nicht völlig korrekt, wenn Herr Ahmadinedschad feststellt, daß der gesamte Zionismus mit dem Staat Israel auf dem Rücken der heimischen Palästinenser gegründet wurde? Ist denn nicht diese Ideologie des ZIonismus und seine Umsetzung dann per se rassistischer Natur?
Tatsache ist doch, dass der Staat Israel in der Heimat der Palästinenser gegründet wurde, von jüdischen Migranten. Und das wollten die einheimischen Palästinenser dort nicht, was ich absolut verstehen kann. Ich möchte auch nicht morgen in einem kurdischen Staat leben, nur weil kurdische Migranten hier theoretisch einen Staat gründen würden.
Und als Folge dieses Unrecht erleiden die Palästinenser seit Jahrzehnten schwerstes Unrecht und Leid durch den israelischen Staat. Und wenn sie sich mit ihren primitiven Mitteln wie den selbstgebauten Mini-Raketen dagegen wehren, sind sie auf einmal Terroristen. Herr Weisskirchen, wer soll diese Logik noch verstehen?
Mit freundlichen Grüßen
Maria Geisner
Sehr geehrte Frau Geisner,
wie auch immer Sie das Selbstverständnis Israels als jüdischen Staat interpretieren – es steht Ihnen frei, das zu kritisieren – niemand hat das Recht ein Mitglied der UN aus der Staatenfamilie ausschließen zu wollen. Deshalb: lesen Sie bitte nach, was der Präsident Irans dazu gesagt hat und es wird Ihnen offenbar, dass er das Existenzrecht Israels in Frage stellt.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Gert Weisskirchen