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Gert Schlüter
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Frage von Andreas S. •

Frage an Gert Schlüter von Andreas S. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrter Herr Schlüter,

1.) Ich möchte Sie hiermit um Ihr persönliches Resumée der Anhörung zur Umgestaltung des Saseler Marktes am 25.01.2011 bitten. Eine Untertunnellung des Ring 3, die Sie m.W. vorgeschlagen haben, würde doch sicherlich sehr teuer werden - vielleicht würden Kosten in der Höhe von mehreren Milliarden entstehen?

2.) die "Linke" steht nicht gerade im Ruf, sehr religionsfreundlich bzw. kirchenfreundlich zu sein - gilt der Satz "Religion ist Opium für das Volk" nach wie vor für Ihre Partei? Oder ist diese Lehre heute überholt? Müssen sich die großen Volkskirchen um ihre Finanzierung Sorgen machen, wenn Ihre Partei an Einfluß gewinnt?

3.) Welche Voraussetzungen müssen nach Ihrer Einschätzung dafür gegeben sein, dass "Die Linke" von den Bürgern als "Partei wie alle anderen" angesehen wird, also als gleichberechtigt und gleichwertig neben FDP, Grünen, CDU und SPD - ohne Stigma? Muß die Linke dafür etwas tun?

Viele Grüße aus Sasel,

Ihr

Andreas Schmidt

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Schmidt ,

ich danke Ihnen für Ihre Fragen, ganz besonders, weil sie mir zeigen, daß Sie sehr interessiert sind an Antworten von mir und auch den politischen Positionen meiner Partei .

zu 1) Leider konnte ich bei der letzten Anhörung zur Umgestaltung des Saseler Marktes nicht teilnehmen, da ich eine Podiumsdiskussion zu bestreiten hatte. Sie wissen aber, daß ich in dieser Sache engagiert bin und zukünftig natürlich mit von der Partie sein werde. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich mich zu Beginn der Diskussion vor langer Zeit schon so geäussert, daß ich sehr skeptich war, daß zügig gehandelt werden wird (Um- und Neu- gestaltung des Saseler Marktes ) Ich kenne das politische Geschäft ja aus dem Regionalausschuss, Es ist ja eine beliebte Methode, zu vertagen, zu diskutieren, die Anträge an andere Unterausschüsse weiterzuleiten, um ja nicht Entscheidungen zu fällen . Ich denke , die Bürger, die Menschen sollten entscheiden, was sie haben möchten. Da müßte dann dem Mehrheitswillen gefolgt werden. Ich bin nach wie vor für die Untertunnelung des Saseler Marktes. Es ist die einzige Möglichkeit, den Ortskern von Sasel so hinzukriegen, daß ein Verweilen und Einkaufen dort lebens-und liebenwert ist . Appelle ans Radfahren und "das Auto öfters stehen lassen", werden nicht nennenswert Entlastung bringen. Umorienteren ist leider- so meine Erfahrung- nicht die Stärke von vielen. Die Untertunnelung wird Millionen kosten, keine Milliarden EURO.

zu 2) Sie haben recht. Allerdings ist das Wissen über unsere parteiprogrammatischen Grundsätze nicht weit verbreitet. Meist kennen uns die Menschen nur aus uns nicht wohlgesonnener Presse. Da tun sich einige Blätter ja besonders hervor. Es wir weggelassen und entstellend berichtet . Wir haben einige , nicht mal wenige Mitglieder, die sich in und für die Kirche engagieren. Wir sind eine pluralis- tische Partei. Die Partei hat mich gerade aus dem Grund zum Spitzenkanddat in Wahlkreis 13 gemacht, eben weil ich mich auch in der Kirche engagiere. Opium fürs Volk : da kann ich nicht für die ganze Partei sprechen. Sicherlich ist die Mehrheit der Mitglieder nicht erbaut davon, wenn der Papst in Lateinamerika predigt, die Menschen sollten ohne Aufbegehren ihr Schicksal hinnehmen. Soziale Ungerechtigkeiten gehören immer beim Namen genannt und da muß auch politisch gehandelt werden, um unmögliche Zustände zu ändern. Ich denke, die Kiche hat den Menschen etwas zu sagen, wenn sie die Probleme in unserer Gesellschaft und auf der Welt sehen will.Opium fürs Volk heißt ja nichts anderes, als das zu "häufig weggesehen wird" und Dinge nicht beim Namen genannt werden, z.B. Krieg , und die schrecklichen Folgen. Wenn Kirche allein bei Glauben und formeller Lehre stehenbleibt, kann sie in unserer aufgeklärten Zeit nicht mehr alle Menschen erreichen. In dieser Form ist unsere Partei wohl nicht von Kirche begeistert.

Die Kirchen müssen sich keine Sorgen machen, wenn DIE LINKE Einfluß hat. Wir machen Politik mit !! den Menschen, nicht gegen sie.

Zu 3 ) Ja , die Linke muß sehr viel tun, um von den Bürgern nicht stigmatisiert zu werden. Es gibt aber offensichtlich immer Mitglieder ,die die seltene Gabe haben, theoretische Diskussionen zur Unzeit zu führen. Vielleicht haben diese auch den Wunsch, ein kleine Partei zu bleiben. Ich weiß es nicht . Jedenfalls ist Gesine Lötzsch entstellt wiedergegeben worden .Ich kann Ihnen aber versichern,daß wir viele sind, die selbstkirtisch sind, die zu Neuem fähig sind, ja wir bemühen uns täglich darum.Ich sage abschließend noch einmal , wir sind keine kommunistische Partei, wir sind der Demokratie verpflichtet, und treten ein für eine sozial gerechte und die Schwachen niemals ausgrenzende Gesellschaft. Das ist auch der Grund, warum ich mich politisch in der LINKEN engagiere, ebenso wie Christen, die ein friedfertiges und soziales MITEINANDER anstreben.

mit freundlichm Gruss

Gert Schlüter