Frage an Gerhard Wächter von Thorsten G. bezüglich Energie
Sehr geehrter Herr Wächter,
als Geschäftsführer eines Unternehmens das sich auf erneuerbare Energien spezialisiert hat, würde mich und natürlich unsere Mitarbeiter interessieren wie lange wir noch existieren können, nachdem Sie eine eventuelle Wahl gewonnen hätten. Wie genau sehen Ihre Vorstellungen zu dem Thema aus? Mit dem weichen Wort "Überprüfung" umgehen Sie die Wörter Atomkraft und Massenentlassungen. Wir bitten Sie daher um konkretere Stellungnahme.
Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Gundelach
Sehr geehrter Herr Gundelach,
vorab das Wichtigste: die Union wird erneuerbare Energien selbstverständlich weiterfördern. Ein Abbruch wäre aus Gründen des Klimaschutzes, der Ressourcenschonung und der Technologieentwicklung alles andere als sinnvoll. An dem Ziel, bis zum Jahr 2010 einen Anteil von 12,5 % der Regenerativen an der Stromerzeugung zu erreichen, halten wir ebenfalls fest.
Aber eine unionsgeführte Regierung wird bei der Förderung der Erneuerbaren Energien andere Akzente setzen. Nachhaltige Förderung sollen solche Regenerativen erhalten, die ein hohes wirtschaftliches und technisches Potential besitzen. Daher werden wir die Überförderung der Windenergie zurückfahren und beispielsweise die Biomasse verstärken. Grundsätzlich muss es unser Ziel sein, neue Anreize zur Weiter- und Neuentwicklung zu schaffen und gleichzeitig die erneuerbaren Energien möglichst schnell zur Wirtschaftlichkeit hinzuführen und wettbewerbsfähig zu machen.
In diesem Zusammenhang möchte ich auf die im Frühjahr dieses Jahres vorgelegte Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena) hinweisen. Diese Studie, die in Zusammenarbeit mit der Windbranche, Energieversorgern, Netzbetreibern und Wissenschaftlern erstellt wurde, kam zu dem Schluss, dass eine Windkraftförderung, die so weiter verläuft wie bisher, zu einem Sicherheitsrisiko für die Energieversorgung würde.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich Ihnen derzeit keine konkreten Aussagen zu einer möglichen Reform des EEG machen kann. Ich kann Ihnen aber versichern, dass wir – wie bisher – auf die Ausweitung des Einsatzes erneuerbarer Energien setzen.
Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Wächter, MdB