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Gerhard Wächter
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Frage von Jörg F. •

Frage an Gerhard Wächter von Jörg F. bezüglich Energie

Sehr geehrter Herr Wächter,

Sie haben in der Antwort an die Anfrage von Herrn Korfmacher geschrieben, ich zitiere: „Nur mit einem breiten Mix aus allen uns zur Verfügung stehenden Energieträgern und Energietechnologien in Kombination mit einem möglichst sparsamen und effizienten Verbrauch werden wir unseren Energiebedarf auch zukünftig decken können“, aber für mich stellt sich die Frage, wie für Sie bzw. ihre Partei dieser Mix aussehen soll?
Nach mir vorliegenden Informationen reicht z.B. das Uran, das weltweit vorhanden ist, nur noch ca. 60 Jahre. Die Kohle wird auch immer geringer und der Abbau der restlichen Kohlevorkommen immer schwieriger. In Deutschland ist der Abbau der Kohle so problematisch, dass bereits seit längerem ein nicht zu vernachlässigender Anteil der benötigten Kohle im Ausland bezogen wird.
Möchten Sie später von ihren Enkeln höheren, „Du Großvater, bei uns war heute mal wieder kein Strom, da unser Energieversorger nicht liquide genug war um die teure Kohle im Ausland zu kaufen!“. Ich nicht! Meine Familie soll auch noch in später Zukunft einfach den Lichtschalter betätigen können und sich von einer 60 Watt Glühbirne behellen lassen.
Um diese Vorstellung für meine Enkelkinder und ihre Enkelkinder und für alle anderen Kindeskinder zu gewährleisten, benötigen wir die regenerative Energie. Also warum wollen Sie die das entstandene Now-how in Deutschland hinsichtlich regenerativer Energien und die darin investierte Zeit und Arbeit zerstören? Warum sollen wir einen Marktbereich, worin wir führend sind (weltweit), aufgeben, nur weil einige Politiker die Art der Energie nicht wollen? Sollen wir in zwei bis drei Jahren die Technik wieder „Made in China“ kaufen?? Recht herzlichen Dank Herr Wächter!

Bitte geben Sie mir eine konkrete Antwort, damit ich mir keine Sorgen um meine Enkelkinder machen muss.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Fürtges,

nochmals in aller Deutlichkeit: die Union misst den regenerativen Energien höchste Bedeutung bei und wird sie auch weiterhin fördern. Vielleicht ist es Ihnen entgangen, aber eine unionsgeführte Bundesregierung war es, die Anfang der 90er Jahre das EEG mit dem Stromeinspeisungsgesetz auf den Weg gebracht hat. Daher wehre ich mich mit allen Kräften gegen Behauptungen, die mir und meiner Partei unterstellen, dass uns regenerative Energien und damit der Umweltschutz nicht wichtig seien. Das ist unerhört und schlichtweg falsch.

Nichts liegt uns ferner als das bislang Erreichte und das Know-How auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien zu zerstören. Im Gegenteil, durch eine neue Gewichtung unserer Förderinstrumente wollen wir eine Weiterentwicklung der erneuerbaren Energien unter dem Gesichtspunkt der Effizienz vorantreiben. Das kann doch nur von Vorteil für uns alle und für die Zukunft dieses so überaus wichtigen Energieträgers sein.

Und Sie können mir glauben, dass gerade der Aspekt der Energieversorgung künftiger Generationen einer der Gründe ist, warum die Union nicht auf vereinzelte, sondern auf alle verfügbaren Energieträger setzten wird. Fakt ist, dass die rot-grüne Bundesregierung keine Antwort auf die Frage geben kann, wie sie die Lücke, die durch den Ausstieg aus der Kernenergie (immerhin 30 % der Stromerzeugung) entsteht, decken will. Fakt ist auch, dass die im Februar dieses Jahres veröffentlichte Studie der Deutschen Energie-Agentur durchblicken lässt, dass die Windenergie zu einem Sicherheitsrisiko für die Energieversorgung zu werden droht, wenn sie weiter so schnell ausgebaut wird wie bisher. Das kann man doch nicht einfach unter den Teppich kehren und so weiter machen wie bisher nach dem Motto: Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts.

Wenn Energiepolitik auch weiterhin völlig starr unter ausschließlich ideologischen Gesichtspunkten betrieben wird und wir uns jeglichen Anpassungen an die sich immer wieder ändernden Bedingungen und Entwicklungen verschließen, steht uns - und spätestens unseren Kindern und Enkeln - eine selbst verursachte Energiekrise bevor. Deswegen müssen wir jetzt umdenken. Wir brauchen einen breiten Energiemix aus Kohle, Öl, Kernenergie, Biomasse, Wasser-, Wind- und Sonnenenergie. Wir brauchen die Möglichkeit, die Laufzeiten unserer Kernkraftwerke zu verlängern, um sie als Brücke in eine Zeit zu nutzen, in der die erneuerbaren Energien technisch und wirtschaftlich in der Lage sind, die Lücken in der Stromerzeugung zu füllen. Wir müssen mehr Wert auf die Förderung von Innovationen im Energiebereich legen und wir müssen endlich auch dem Aspekt einer sparsamen Energieverwendung mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen. Gerade im Bereich der Altbausanierung gibt es noch ungenutztes Potential.

Mit freundlichem Gruß
Gerard Wächter