Frage an Georg Fortmeier von benni s. bezüglich Umwelt
sehr geehrter herr fortmeier
sie haben sich am kandidatInnencheck des bund naturschutz und umwelt deutschland beteildigt. in bezug auf den neubau von kohlekraftwerken halten sie sich dezent zurück und vermeiden alles, was nach einer stellungnahme ausschauen könnte. nun gut, dass ist ihr gutes recht
meine frage bezieht sich auf ihre antwort auf die frage des bund, ob sie dafür sind, den flächenverbrauch in nrw auf null zu reduzieren. zu meiner positiven überraschung haben sie dieser aussage eindeutig zugestimmt. hierfür möchte ich ihnen danken
was mich stutzig macht, ist indes, dass sie im rahmen ihrer langjährigen mitgliedschaft im rat der stadt bielefeld keine maßnahmen gegen die einrichtung des fh-campus lange lage unternommen haben. obwohl das campusgelände einen enormen flächenverbrauch beinhaltet, gegen den sie sich beim bund ausgesprochen haben. dabei liegt das campus-gelände in einem bereich der stadt, der bisher nur landwirtschaftlich oder zur naherholung genutzt wird
ein flächenverbrauch, der eindeutig nicht notwendig ist, da auf dem bisherigen fh-grundstück im bielefelder osten genügend fläche für neubauten vorhanden ist und in folge der konjenturkrise sogar unmittelbare nachbargrundstücke vorhanden sind. erschließungsmaßnahmen wie dem bau von straßen, der verlagerung der stadtbahn und ähnlichen wären hier nicht notwendig
ich möchte sie bitten, meine folgende frage zu beantworten: werden sie in ihrer jetztigen funktion als fraktionsvorsitzender der spd-fraktion im bielefelder stadtrat und in ihrer möglichen funktion als landtagsabgeordneter alles dafür unternehmen, dass der beschluss zur langen lage zurück genommen und damit auch der unnötige flächenverbrauch gestoppt wird? oder wie habe ich den widerspruch in ihren verhalten mit der antwort beim bund naturschutz und umwelt deutschland zu verstehen
mit der bitte um aufklärung
dankt
benni stiesch
Sehr geehrter Herr Stiesch,
auch wenn ich für die Eindämmung des Flächenverbrauches bin (Ausweisung von Gewerbe- und Siedlungsflächen), heißt das nicht, dass ich gegen Zukunftschancen für unsere Stadt bin. Ganz im Gegenteil: ich unterstütze uneingeschränkt die Entwicklung des Hochschulcampus auf der Langen Lage in Dornberg. Ich sehe hier ein riesiges Potential für die Weiterentwicklung des Standortes Bielefeld für Wissenschaft, Forschung, Ausbildung und Wirtschaft. Alle diese Argumente sind bekannt. Bekannt ist auch, dass diese Entwicklung nicht auf den "Altflächen" des Uni-Stammgeländes passieren können. Diese Flächen werden für die Umbau- und Anbauvorhaben der Universität selber benötigt. Darüber hinaus waren genau diese Flächen seit Anfang des Bestehens der Universität für derartige Entwicklungen vorgesehen; also von der Ausweisung im Gebietsentwicklungsplan auch nie für Naturschutz, Landwirtschaft oder Freizeitnutzungen. Ich bin aber dafür, dass wir im Umfeld des Hochschulcampus die weiteren Flächen deutlicher als bisher zu naturnahen Erholungsräumen aufwerten, bis hin zu einzelnen Unterschutzstellungen von Bachtälern etc.
Mit freundlichen Grüßen
Georg Fortmeier