Frage an Georg Eisenreich von Max E. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Eisenreich,
die Erdölreserven der Welt werden absehbar nicht mehr den Bedarf an Öl decken können. Was unternimmt die Regierung, um mittel- und langfristig vom Erdöl unabhäniger zu werden?
Sehr geehrter Herr Elmauer,
vielen Dank für Ihre Frage. Fossile Energieträger werden mittel- bis langfristig zur Neige gehen. Sie sind zudem viel zu schade, als dass wir sie nur zur Energiegewinnung nutzen: Erdöl beispielsweise ist Grundlage für eine Vielzahl von Produkten, die wir im alltäglichen Leben benötigen.
Für die CSU sind die Energie,- Umwelt- und Klimapolitik deshalb zentrale Politikfelder. Im Juni dieses Jahres wurde ein 10-Punkte-Programm zur Energiepolitik beschlossen, durch das Energieeffizienz und Energiesparen gefördert und die erneuerbaren Energien im eigenen Land unterstützt werden.
Energieeffizienz und Energiesparen bedeuten, die Energieproduktivität in Bayern zu steigern. Schon heute erzielen wir in Bayern unser Bruttoinlandsprodukt mit 25 Prozent weniger Energie und einem Drittel weniger CO2-Emissionen als im Bundesdurchschnitt. Diesen vorbildlichen „bayerischen Wirkungsgrad“ wollen wir bis 2020 nochmals um 30 Prozent erhöhen. Dazu wollen wir vor allem die energetische Sanierung des Gebäudebestands in Bayern vorantreiben. Hier liegen die größten Potentiale der Energieeinsparung und des Klimaschutzes.
Schon heute ist der Anteil der erneuerbaren Energien (Biomasse, Geothermie, Wasserkraft, Fotovoltaik, Kraft-Wärme-Kopplung, Windkraft) am Primärenergieverbrauch in Bayern mit 8 Prozent deutlich höher als im Bundesdurchschnitt mit 5,3 Prozent. Bis 2020 wollen wir diesen Anteil auf 20 Prozent mehr als verdoppeln. Beim Strom wollen wir einen Anteil von 25 bis 30 Prozent erreichen. Bayern liegt hier heute schon bei 20 Prozent, Deutschland bei nur 13 Prozent. Bayern ist Spitzenreiter bei der Nutzung regenerativer Energien! Besonders wichtig ist für uns in Bayern und für unseren ländlichen Raum die Biomasse. Wir wollen ihren Anteil am Primärenergieverbrauch um fast 3 Prozent auf 8 Prozent bis 2020 erhöhen.
Energie- und Klimapolitik hängen eng miteinander zusammen. Wir wollen deshalb nicht nur die Nutzung regenerativer Energie weiter ausbauen, sondern haben uns auch das ehrgeizige Ziel gesetzt, eines der ersten Industrieländer zu sein, das bis zum Jahr 2020 deutlich weniger als 6 Tonnen CO2 je Kopf der Bevölkerung emittiert. Unseren Kindern wollen wir eine intakte Umwelt übergeben und eine Energieversorgung, die klimafreundlich und zukunftsfest ist.
Mit freundlichen Grüßen
Georg Eisenreich