Frage an Georg Eisenreich von Hildegard I. bezüglich Jugend

Sehr geehrte Frau Ipolyi,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. In Bayern ist und bleibt die Bildung ein Investitionsschwerpunkt. Der Haushalt des Kultusbereichs ist in den letzten sechs Jahren um über 2 Milliarden Euro von 8,6 Milliarden Euro auf 10,8 Milliarden Euro gestiegen. Es wurden über 5.000 zusätzliche Lehrerstellen geschaffen, um die Schülerinnen und Schüler besser fördern zu können. Darüber hinaus hat die CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag beschlossen, dass bis zum Jahr 2018 alle Lehrerstellen erhalten werden, obwohl die Schülerzahlen zurückgehen. So können viele weitere Verbesserungen an den Schulen finanziert werden. In Baden-Württemberg sollen dagegen in den nächsten Jahren tausende von Lehrerstellen gestrichen werden.

Wie Sie bin ich der Meinung, dass für viele Eltern Ganztagsschulen ein sehr wichtiges Angebot sind, damit sie Familie und Beruf besser vereinbaren und ihren Kindern eine bestmögliche individuelle Förderung ermöglichen können. Daher wurde in den vergangenen Jahren der Ausbau schulischer Ganztagsangebote massiv vorangetrieben. Jeder genehmigungsfähige Antrag wird bewilligt: Zum aktuellen Schuljahr 2013/2014 sind an 963 Standorten über 3.400 gebundene Ganztagsklassen eingerichtet und an 1.374 Standorten über 3.800 offene Ganztagsgruppen. Daneben sind an rund 2.000 Standorten knapp 6.400 Gruppen der Mittagsbetreuung eingerichtet.

In den kommenden Schuljahren soll der Ausbau der Ganztagsangebote für Schülerinnen und Schüler mit hoher Priorität fortgesetzt werden. Die Bayerische Staatsregierung sieht darin eine besondere Chance, für Kinder und Jugendliche erweiterte individuelle Fördermöglichkeiten zu gewährleisten. Herr Ministerpräsident Seehofer hat im Rahmen seiner Regierungserklärung vom 12. November 2013 hierzu eine „Ganztagsgarantie“ ausgesprochen: Bis 2018 soll es in allen Schularten für jede Schülerin und jeden Schüler bis 14 Jahre (wo die Eltern dies möchten) bedarfsgerecht ein Ganztagsangebot geben. Wichtig ist uns, dass die Ganztagsschulen aber nicht verpflichtend sind, sondern die Eltern selbst entscheiden können, ob ihre Kinder eine Ganztagsschulen besuchen sollen oder nicht.

Neben dem quantitativen Ausbau treibt die Bayerische Staatsregierung auch die qualitative Weiterentwicklung der Ganztagsschulen energisch voran. Hierzu wurden Qualitätsrahmen für gebundene und offene Ganztagsschulen entwickelt, die für jede Ganztagsschule maßgebliche Qualitätskriterien zusammenfassen und zugleich Möglichkeiten der qualitativen Weiterentwicklung aufzeigen. Im Rahmen eines eigens entwickelten Konzeptes zur Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung werden die Schulen bei der optimalen Ausgestaltung ihrer Ganztagsangebote von Seiten der Schulaufsicht unterstützt und begleitet.

Ich hoffe, dass ich Ihnen darlegen konnte, dass die Bayerische Staatsregierung große Anstrengungen unternimmt, um mehr Ganztagsschulen zu schaffen. Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Georg Eisenreich, MdL