Frage an Georg Eisenreich von Joachim B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Eisenreich,
meine Frage hinsichtlich doppelter Staatsbürgerschaft wurde leider mit Ihrer Antwort per E-Mail vom 15.4.2014 nicht beantwortet. Mir ist bekannt, was von der Regierung beschlossen wird, mir ist aber bis heute nicht klar gemacht worden, welchen Vorteil diese doppelte Staatsbürgerschaft und für wen haben soll. Die bisherige Regelung war doch bereits so großzügig, dass man sich ab einem gewissen Alter entscheiden kann, zu welchem Staat man sich gehörig fühlt.
Was also soll und kann für einen normalen Bürger diese doppelte Staatsbürgerschaft für einen Vorteil bringen? Entweder lebt z.B. ein Türke in Deutschland und kann Deutscher werden, oder er lebt in Deutschland und bleibt Türke. Wozu benötigt er 2 Pässe? Ich selbst bin Deutscher und lebe in Italien. Wozu soll ich einen deutschen und einen italienischen Pass benötigen? Ich wüßte nicht, welchen Vorteil ich hierbei hätte.
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Bruness
Sehr geehrter Herr Bruness,
vielen Dank für Ihre erneute Anfrage. Wie ich Ihnen bereits in meiner letzten Antwort geschrieben habe, kann die Aufgabe der zweiten Staatsangehörigkeit Nachteile mit sich bringen. Dies ist immer dann der Fall, wenn in dem jeweiligen Land bestimmte Rechte die betreffende Staatsangehörigkeit voraussetzen; Beispiele gibt es in folgenden Bereichen:
- es gibt Berufe, die die jeweilige Staatsbürgerschaft voraussetzen
- im Familienrecht kann es für Elternteile, die nicht im Besitz der jeweiligen Staatsangehörigkeit sind, Nachteile z.B. bei Scheidungen und beim Sorgerecht für die Kinder geben
- es kann Nachteile bei der Ein- und Ausreise geben (wenn das andere Land nicht der EU angehört)
- auch gibt es Länder, in denen bestehen beim Erwerb von Grundbesitz oder auch im Erbfall Einschränkungen, wenn man nicht die jeweilige Staatsangehörigkeit besitzt
Die Einzelheiten hängen von den Regelungen im jeweiligen Land ab.
Ich hoffe, dass ich Ihre Nachfrage beantworten konnte.
Mit freundlichen Grüßen
Georg Eisenreich, MdL