Frage an Gabriele Zimmer von Friederike V. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Zimmer,
ich habe im Internet einen Artikel der Zeitschrift "Schrot und Korn" gefunden, in welchem es um die sog. Beikostverordnung geht. Diese besagt ja, dass Babynahrung einen bestimmten Gehalt an Vitaminen haben muss. Allerdings sind die Werte so hoch, dass sie mit naturbelassenen Zutaten nicht erreicht werden können. Es ist also zum Beispiel für Demeter nicht möglich ökologische und natürliche Babynahrung hezustellen. Ich halte das für eine Unverschämtheit, die Firmen zu zwingen Zusätze in die Babynahrung zu tun, die völlig unnötig sind.
Meine Frage ist nun, wie sie zu diesem Thema stehen und mit welcher Begründung diese Verordnung gerechtfertigt ist.
Mit freundlichen grüßen
Sehr geehrte Frau Voller,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Sie sprechen darin ein Thema an, dass bereits vor neun Jahren viele Eltern besorgt und empört hat, als die EU-Richtlinie über Beikost beschlossen wurde. Leider ist das Problem heute fast völlig aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden. Daher danke ich Ihnen dafür, dass Sie durch Ihre Anfrage an verschiedene Europaabgeordnete neue Aufmerksamkeit für das Thema Qualität der Babynahrung erzeugen.
Mir scheint es in der Tat so, dass sich bereits damals, als die Mindestwerte des Vitamingehalts in Babynahrung festgelegt wurden, eine Lobby von Pharmaunternehmen durchgesetzt hat. Also eben jenen Unternehmen, die die künstlichen Vitaminzusätze herstellen, die nun laut Gesetz der Babynahrung beizufügen sind, um den Mindestwert überhaupt zu erreichen.
Es macht sicher Sinn, Gesetze zu haben, die verhindern, dass Produkte als Babynahrung vermarktet werden, wenn sie dafür nicht geeignet sind. Ich kann jedoch keinen sinn darin erkennen, dabei Grenzwerte festzulegen, die durch natürliche Produkte und damit durch Bio-Hersteller nicht erreicht werden können. Zumal von wissenschaftlicher Seite in Frage gestellt wird, ob künstliche Vitaminzusätze die Wirkung der komplexen natürlichen Verbindungen überhaupt ersetzen können und zudem die Gefahr einer Überdosierung entstehen kann.
Sollte es gelingen, Europäischen Rat und EU-Kommission von einer Überprüfung der Rcihtlinie zu überzeugen, werde ich mich als Europaabgeordnete für Ihr berechtigtes Anliegen einsetzen.
Mit freundlichen Grüßen und Dank für Ihr Engagement,
Gabi Zimmer