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Frage von Mario S. •

Frage an Gabriele Frechen von Mario S. bezüglich Finanzen

Sehr geehrte Frau Frechen,

Sie schreiben auf die Frage von Herrn Kohler vom 08.05.2008 bzgl. der exorbitanten Staatsverschuldung, dass sich die Große Koalition die Sanierung der Staatsfinanzen zu einer Ihrer Hauptaufgaben gemacht habe.

Dazu hätte ich gerne gewußt, wieso sich der Staat überhaupt Geld bei privaten Geschäftsbanken gegen Zins leiht, obwohl er das Geld, welches er benötigt, selbst schuld- und zinsfrei schöpfen könnte?

Schöpft der Staat das allgemein akzeptierte Zahlungsmittel nämlich selbst, so kann es überhaupt keine Staatsverschuldung in der eigenen Währung geben - und demzufolge auch keine Zinsdienste.

In diesem Zusammenhang gibt es auch ein sehr interessantes Zitat von Thomas Edison:

"Es ist absurd zu sagen, dass unser Land zwar 30 Millionen $ als Anleihen herausgeben kann, aber nicht 30 Millionen $ als Währung. Beides sind Zahlungsversprechen, aber die eine Option mästet den Wucherer und die andere hilft dem Volk. Wenn die Währung, die durch die Regierung herausgegeben wird, wertlos wäre, dann wären es die Anleihen ebenso."
(Quelle: http://en.wikiquote.org/wiki/Thomas_Edison)

Meine weiteren Fragen wären diesbezüglich:

Warum wird Geld überhaupt als Schuld geschöpft und ist nachhaltiges wirtschaften mit einem Geldsystem, das auf eine dauerhaft exponentiell wachsende Geld- / Schuldenmenge angewiesen ist, um nicht zu kollabieren, überhaupt möglich?

Anbei lege ich Ihnen auch aufgrund der aktuellen Finanzkrise dringendst folgende Informationen ans Herz, um sie auf die grundlegenden Fehler in unserem Finanzsystem hinzuweisen:

http://www.pax-aeterna.net/informationen/

Sollte ich bei Ihnen in dieser Hinsicht Zweifel an unserem Geld erweckt haben, so bitte ich Sie, konkrete Nachforschungen in diese Richtung anzustellen, da nicht nur unser Geld, sondern unser aller Leben in akuter Gefahr ist.

Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen
M. Schieschnek

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Schieschnek,

ich danke Ihnen für Ihre Frage.
Wie Sie meinen Antworten auf abgeordnetenwatch.de entnehmen können, nehme ich die an mich gestellten Fragen sehr ernst. Ich sehe es als meine Pflicht, jede Anfrage und jedes an mich herangetragene Problem gründlich zu prüfen und individuell zu beantworten. Aus diesem Grund habe ich Ihre beiden bisher gestellten Fragen ebenfalls ausgiebig beantwortet.

In Ihrer aktuellen Frage gehen Sie nun erneut um dieselbe volkswirtschaftliche Grundsatzdiskussion, zu der ich bereits zweimal sehr ausführlich Stellung bezogen habe. Sie werden daher hoffentlich Verständnis für die Kürze meiner Antwort auf Ihre erneute Frage aufbringen.

Wie ich Ihnen bereits in meinen Antworten vom 17. April und vom 06. Mai dargelegt habe, halte ich weder das System der Verleihung von Geld gegen Zins noch ein stetiges Wachstum der Wirtschaft, welchem ein stetiges Wachstum der Geldmenge folgt, für falsch. Auch halte ich weder unser Geld, noch unser aller Leben für „in akuter Gefahr“. Weder unser Finanz-, noch unser Wirtschaftssystem sind meiner Ansicht nach zum Scheitern verurteilt. Ganz im Gegenteil: Würde der Staat Geldmittel in beliebiger Höhe selbst schöpfen, würde dies zu einer Aufblähung der Geldmenge und somit zu einer Inflation führen. Die Folgen eines solchen Handelns wären fatal.
Die Argumente für meine Position entnehmen Sie bitte den Antworten auf Ihre vorhergegangenen Fragen.

Mit freundlichem Gruß
Gabi Frechen, MdB