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Gabriele Frechen
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Frage von Ralf B. •

Frage an Gabriele Frechen von Ralf B. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Frechen,

die Organisatin "foodwatch" setzt sich für eine Ampelkennzeichnung der Nährwerte in Lebensmitteln ein. Sinn und Zeck dieser bereits in Großbritannien mit großem Erfolg eingeführten Kennzeichnung ist es, den Verbrauchern ein leichteres Erkennen von gesunden und weniger gesunden Lebensmitteln "auf den ersten Blick" zu ermöglichen. Verbraucher sind durch eine solche standardisierte Kennzeichnung nicht mehr gezwungen, sich mit den oft verklausulierten und für Laien wenig offensichtlichen Nährwerttabellen von Produkten auseinanderzusetzen.
Der Bundesminister Horst Seehofer setzt hingegen auf ein recht kompliziertes Zahlensystem, welches m.E. wenig geeignet ist, da es individuelle Lebensumstände, Alter sowie Geschlecht des Konsumenten nicht berücksichtigt.
Zudem liegt der Verdacht nahe, dass von einem wenig durchschaubarem System bestimmte Bereiche der Lebensmittelindustrie profitieren. Aus meiner Sicht sollte hier das Wohl der Bürger vor die Interessen der Industrie gestellt werden.
Ich bitte Sie, konkret zu beantworten, wie Sie zu einer Ampelkennzeichnung stehen, da Ihre Entscheidung für mich sehr wohl für eine zukünftige Wahlentscheidung Berücksichtigung findet.

Mit freundlichen Grüßen

R. Blasajewsky

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Blasajewsky,

vielen Danke für Ihre Frage, die ich gern beantworte.
Die für die Kennzeichnung von Lebensmitteln zuständige Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der SPD-Bundestagsfraktion hat im Februar diesen Jahres beschlossen, die Bundesregierung zu folgender Kennzeichnungspflicht aufzufordern:

- Die Nährwertkennzeichnung in Deutschland auf der Basis der britischen Ampelkennzeichnung - Fett, gesättigte Fettsäuren, Salz und zugesetzter Zucker, ergänzt um die Angabe der Kalorien und der Ballaststoffe - für verpackte Lebensmittel auf der Verpackungsvorderseite verpflichtend einzuführen und für lose Ware anzustreben sowie die Angabe der „Big Eight“ (Brennwert, Eiweiß, Kohlenhydrate, Zucker, Fett, gesättigte Fettsäuren, Ballaststoffe und Salz) in tabellarischer Form auf der Verpackungsrückseite vorzuschreiben,
- die Einführung der Kennzeichnung durch eine Verbraucherinformationskampagne zu begleiten,
- die Wirkung der Kennzeichnung durch Verbraucherforschung zu evaluieren und auf deren Weiterentwicklung hinzuarbeiten.

- die im Rahmen des Aktionsplan Ernährung und Bewegung verabschiedeten Eckpunkte zur Nährwertkennzeichnung dahingehend zu überarbeiten und von der GDA-Kennzeichnung Abstand zu nehmen,
- sich auf EU-Ebene gegen die GDA-Kennzeichnung und für eine verbraucherfreundliche Nährwertkennzeichnung einzusetzen.

Damit setzt sich die SPD-Bundestagsfraktion klar für die Ampel-Kennzeichnung ein. Ich unterstütze diesen Antrag ausdrücklich. Die Ampelkennzeichnung ist einfach, unmittelbar verständlich, auf einen Blick zu erfassen und zu bewerten. In den kommenden Wochen werden wir mit unserer Position in die Verhandlungen mit unserem Koalitionspartner gehen, um anschließend einen gemeinsamen Entschließungsantrag zu formulieren.

Mit freundlichem Gruß

Gabi Frechen, MdB