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Gabriele Fechtner
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Frage von Hans-Jürgen W. •

Frage an Gabriele Fechtner von Hans-Jürgen W. bezüglich Gesundheit

Hallo Frau Fechtner,

wie würden Sie und ihre Partei den Abstand zwischen Arm und Reich verringern oder ganz aufheben? Wie bewerten Sie die heutige Gesundheits- und Pflegepolitik der amtierenden Regierung? Was würden Sie ändern? Warum muss heute ein Pflegebedürftiger trotz Pflegeversicherung noch immer den größten Teil der Heimkosten selber tragen? Hier könnte der Staat mit Hilfe einer Sozialabgabesteuer die Unternehmen in die Pflicht nehmen!
Über eine Antwort würde ich mich freuen.

Grüße
H. W.

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Antwort von
MLPD

Guten Tag Herr W.,

die Verringerung des Abstands zwischen Arm und Reich ist im Kapitalismus eine Frage des Kräfteverhältnisses zwischen Bourgeoisie und Arbeiterklasse. Die Beschäftigen in der Gesundheits- und Pflegebranche kämpfen um die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen und haben dafür unter der Bevölkerung sehr viel Sympathie. Grundsätzlich hat der Kapitalismus auch Gesundheit und Pflege zu einer Ware gemacht, aus der maximaler Profit geschlagen wird. Deshalb wurden in den letzten Jahrzehnten auch Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen weitgehend privatisiert und in Konkurrenz gegeneinander gebracht. Die MLPD steht mit ihrem Programm für die „Einbeziehung der alten, kranken und behinderten Menschen in das gesellschaftliche Leben und volle Übernahme aller Kosten für ein menschenwürdiges Leben durch Monopole und Staat.“ Dazu fordern wir eine umsatzbezogene Sozialsteuer, die von den Kapitalisten gezahlt werden soll. Ca. 8% würden ausreichen, um die gesamten bisherigen Sozialversicherungsbeiträge zu finanzieren. Das wäre auch eine erhebliche Entlastung kleinerer Betriebe, die im Verhältnis zu den Großkonzernen weniger Umsatz, aber mehr Beschäftigte haben.

In einer sozialistischen Gesellschaft wird nicht der Profit, sondern der Mensch im Mittelpunkt stehen und es ist selbstverständlich, dass dazu eine optimale Gesundheitsversorgung und ein würdiger gesamtgesellschaftlicher Umgang mit Alter und Krankheit gehört. Dann wird die kapitalistische Ausbeutung abgeschafft. Im Sozialismus wird das Verteilungsprinzip gelten, dass jeder nach seinen Fähigkeiten an der gesellschaftlichen Produktion teilnimmt, und jeder entsprechend seiner Leistung in die Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums einbezogen wird. Darüber hinaus sorgt dann die Gemeinschaft für Alte, Kranke und Behinderte.

Später, in der klassenlosen Gesellschaft, im Kommunismus, werden die Früchte der gesellschaftlichen Produktion nicht mehr nach Leistung, sondern nach den Bedürfnissen der Menschen verteilt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Gabi Fechtner