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Gabriele Fechtner
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Frage von Heike K. •

Frage an Gabriele Fechtner von Heike K. bezüglich Familie

Liebe Gabi Fechtner,
die Plakate sind sehr ansprechend und fordern zu neuen Gedanken heraus. Was meint die Internationalistische Liste/MLPD mit der "Befreiung der Frau"? Viele (junge) Frauen fühlen sich nicht unterdrückt oder unfrei.

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Antwort von
MLPD

Liebe Frau K.,

Schön zu hören, dass unsere Plakate sie ansprechen. Das Frauenbewusstsein der Frauen ist in den letzten Jahren gestiegen und vor allem junge Frauen treten viel selbstverständlicher selbstbewusst auf. Aber die Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern bleibt weiterhin auf dem Papier. Die erwerbstätigen Frauen werden im Kapitalismus doppelt
ausgebeutet und unterdrückt. Nach wie vor verdienen Frauen in Deutschland im Schnitt 23 Prozent weniger als Männer und sind häufiger von Teilzeit und befristeten Arbeitsverträgen betroffen. Das ist ein systemimmanentes Problem im Kapitalismus.
Das ist verbunden mit der besonderen Unterdrückung der Frauen auf Grund ihres Geschlechts. Wir sind für die Befreiung der Frau in einer befreiten – sozislistischen Gesellschaft – ein.
In unserem Programm heißt es dazu:
„Die Lösung der sozialen Frage erfordert, die kapitalistische Ausbeutung der Lohnarbeit ebenso zu überwinden wie die bürgerliche Staats- und Familienordnung. Diese sind auch die Grundlage für die doppelte Ausbeutung und Unterdrückung der Masse der werktätigen Frauen. Das gesellschaftliche Leben ist vollständig dem Prozess der Maximalprofit
bringenden Produktion und Reproduktion von Waren unterworfen. Während der Prozess der Lebensmittelproduktion vergesellschaftet ist, wird die Erhaltung und Fortpflanzung der Gattung Mensch weitgehend der Einzelfamilie privat auferlegt. Auf diesem Widerspruch beruht die gesellschaftliche Ungleichheit von Mann und Frau im Kapitalismus. Die
vorherrschende ökonomische Abhängigkeit vom Mann, die hauptsächliche Verantwortung für Hausarbeit und Familienführung, die Ketten der bürgerlichen Moral und der Religion sowie der weit verbreitete Sexismus und häusliche Gewalt bilden ein System der besonderen Unterdrückung der Frau in der kapitalistischen Gesellschaft.“

Auch wenn viele (junge) Frauen das subjektiv nicht so wahrnehmen, so wirken die gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen ganz subtil über die Fesseln der bürgerlichen Moral. So müssen sich Frauen doch auch heute noch oft rechtfertigen, wenn sie sich scheiden lassen wollen, oder sich nicht genug um die Kinder kümmern usw. Hinzu kommen die überzogenen Schönheitsideale, die durch die bürgerlichen Medien massiv verbreitet
werden und das Selbstbewusstsein vieler Mädchen untergräbt. Es gibt auch eine wachsende Bewegung gegen den Sexismus und unser Jugendverband REBELL steht dabei mit vornedran.

Mit freundlichen Grüßen
Gabi Fechtner