Frage an Gabriele Fechtner von Astrid M. bezüglich Frauen
Liebe Frau Fechtner,
es freut mich zu sehen, dass die sogenannte "Frauenquote" für die MLPD kein Thema ist, wenn es um die Zusammensetzung der Parteimitglieder und die aufgestellten Kandidaten geht. Sie haben ja vor einiger Zeit die Aufgabe der Parteiführung übernommen, was in den "bürgelichen" Parteien sicherlich argwöhnisch beäugt wird, aber absolut für die Fortschrittlichkeit und gelebte Gleichstellung in Ihrer Partei spricht. Leider ist die Frauenquote nun wieder ins Licht der Öffentlichkeit gerückt, da durch die schwarz-gelbe Landesregierung entschieden wurde, dass Beamtinnen nicht mehr bei der Besetzung von freien Stellen bevorzugt werden. Also gehen wir wieder rückwärts in der Verwirklichung der Gleichstellung. Frauen kann man aber nicht auf eine Quote reduzieren. Sie leisten das gleiche wie ihre männlichen Kollegen, haben die gleichen Qualifikationen und werden dennoch immernoch nicht ausreichend berücksichtigt und schon gar nicht gleich entlohnt. Wie stehen Sie zu dieser Frage? Was sind hierzu die Lösungsansetze Ihrer Partei?
Liebe Frau M.,
Es freut mich zu hören, dass sie den hohen Frauenanteil und die weibliche Führungsspitze als ein fortschrittliches Merkmal unserer Partei sehen. Wir stehen der Frauenquote kritisch gegenüber, weil solche formellen 'Lösungen' nichts an den gesellschaftlichen Ursachen der
Probleme ändern. Allerdings ist es bezeichnend für den rückschrittlichen frauenpolitischen Ansatz von CDU/FDP, dass sie solche Regelungen umgehend rückgängig macht.
Wir sind für einen aktiven Kampf gegen die besondere Ausbeutung und Unterdrückung der Masse der Frauen. So tretenj wir für die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Gleichstellung der Frauen und eine aktive Förderung von Frauen im gesellschaftlichen Leben ein.
Die Masse der erwerbstätigen Frauen muss neben dem Beruf auch noch die Kinder groß ziehen, die Hausarbeit größtenteils erledigen usw. Das ist auch der Grund, warum die Arbeitskraft von Frauen im Schnitt geringer entlohnt wird im Kapitalismus: Da die Masse der Frauen ihre Arbeitskraft dadurch bereits mehr verausgaben als Männer, stehen sie der kapitalistischen Ausbeutung nicht vollständig zur Verfügung. Dieser Sachverhalt kann erst durch die Abschaffung der Lohnarbeit und die Aufhebung der bürgerlichen Familienordnung im echten Sozialismus beseitigt werden.
In der MLPD gibt es keine Frauenquote und dennoch haben wir mit den höchsten Frauenanteil unter den Parteien in Deutschland. Das erreichen wir vielmehr dadurch, dass wir Frauen systematisch fördern, ihr Selbstbewusstsein und ihren Mut entwickeln, sich mehr zutrauen und dazu auch viel Ausbildung und Hilfestellung geben.
Mit freundlichen Grüßen
Gabi Fechtner