Frage an Gabriele Fechtner von Joachim W. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Fechtner
Die Parkstraße (L419) in Wuppertal-Ronsdorf soll oberirdisch wie eine Autobahn ausgebaut werden, damit in Zukunft die mehr als die doppelte Anzahl an PKW und insbesondere Diesel-LKW dort fahren werden.
Wofür werden Sie sich einsetzen, damit die dort wohnenden Ronsdorfer hierdurch nicht den Gesundheitsgefahren durch überhöhte Werte an Lärm, Stickstoffdioxiden und Feinstaub ausgesetzt werden?
1. Für die Tunnellösung von der L418 zur Autobahnauffahrt Linde?
2. Oder für eine städtische Umweltzone auf der stadtnahen autobahnähnlich ausgebauten Parkstraße (Blaue Plakette)?
3. Oder wissen Sie eine noch bessere Lösung?
Übrigens: die Werte der im März 2017 an einem verkehrsarmen Samstag durchge-führten Messung der Stickstoffdioxide waren mehrfach über dem EU-Grenzwert von 40 µg/m³, d.h. bei der Verkehrsverdoppelung wird der EU-Grenzwert immer über-schritten.
Über eine schnelle und präzise Antwort der Frage würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
J. W.
Sehr geehrter Herr Wendt,
den Ausbau der Parkstraße (L419) in Wuppertal-Ronsdorf, wie von der NRW-Landesregierung geplant, lehne ich ab. De-facto würde eine Autobahn durch Wuppertal entstehen, mit erheblich erhöhtem Abgasaufkommen, Lärmbelästigung der Anwohner, Teilung der Stadtteile usw.
Straßen-NRW sagt ja selbst, dass dies für Mensch und Natur die schlechteste Lösung ist, die nur aus „Kostengründen“ gewählt wird.
Ich setze mich generell dafür ein, dass der öffentliche (Nah-)Verkehr erheblich ausgebaut wird und der öffentliche Personennahverkehr kostenlos wird. Das wäre z.B. zu einem guten Teil durch Strafen für die betrügerischen Autokonzerne in Höhe der Kartellhöchststrafe von 10% des Jahresumsatzes finanzierbar.
In unserem Wahlprogramm zur Bundestagswahl fordern wir von der Internationalistische Liste/MLPD:
„Ausbau eines kostenlosen öffentlichen Nahverkehrs auf Basis erneuerbarer Energie! Güterverkehr auf Schienen und Wasserwege! Umstellung auf Elektromobilität auf der Grundlage erneuerbarer Energien und umweltschonender Speichertechnologie!“ (das Wahlprogramm kann hier angesehen werden)
Die Deklaration einer überirdisch ausgebauten L419 zur „Umweltzone“, die nur noch mit blauer Plakette befahren werden dürfte, ändert an den negativen ökologischen Folgen nichts grundlegendes, da sich das v.a. gegen den Stickoxidausstoß richtet.
Die „Tunnellösung“ wäre im Vergleich zur Planung der Landesregierung sicherlich eine weniger schädliche Lösung. Sie müsste aber wirklich auf die Verlagerung des Fernverkehrs aus (bzw. unter die Stadt) konzentrierten und dürfte nicht zum Vorwand für eine massive Ausweitung des PKW- und LKW-Verkehrs dienen.
Mit freundlichen Grüßen
Gabi Fechtner