Frage an Gabriele Cocozza von Dirk U. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Vielen Dank für ihre Antwort, Frau Cocozza.
Die Alternative zu meinen Wahlkriterien wäre es meinen Stimmzettel ungültig zu machen, wie es einige meiner Kollegen vorhaben, weil sie mit keinem Parteiprogramm einverstanden sind, bzw. mit der Arbeit der Politik nicht zufrieden sind (heute wie gestern).
Wenn Sie mir noch eine Frage erlauben würden:
Was würden Sie zu einem Nichtwähler sagen, um ihn dazu zu bewegen seine Stimme abzugeben und den Stimmzettel nicht ungültig zu machen?
Vielen Dank!
Hochachtungsvoll,
Dirk Uhte
Sehr geehrter Herr Uhte
Ich bin täglich auf der Strasse und rede mit den Menschen. Dabei verspüre ich eine allgemeine Müdigkeit und Enttäuschung in die derzeitige Politik.
Jeder hatte und hat Erwartungen, Wünsche und Hoffnungen. Diese sind ganz unterschiedlich und ganz individuell. Der eine möchte einen Arbeitsplatz, die Mama möchte einen bezahlbaren Kitaplatz, Jugendliche suchen eine Ausbildung, die Rentnerin möchte endlich eine Rentenerhöhung, weil ihr bei bleibender Rente und steigenden Kosten nichts bleibt, der Kleinunternehmer sagt, dass seine Mitarbeiter mehr verdienen als er selbst .... Gleichzeitig spüre ich ungestillte Sehnsucht und die Hoffnung, dass irgendwann mal was wirklich verändert wird und die Menschen in ihren Bedürfnissen wahrgenommen werden.
Wenn Sie Ihre Stimme ungültig machen oder nicht zur Wahl gehen, kann sich nichts verändern! Wer nicht wählt, wird regiert! Ich bitte Sie auch zu unterscheiden, was große Bundespolitik und was Berliner Politik ist. Sind Sie wirklich mit der Entwicklung Berlins zufrieden? Der Slogan der CDU Berlin ist: „Berlin kann mehr“. Wir haben in Berlin ganz große Probleme und für die Politiker sind das die künftigen Aufgaben. Berlins Potentiale sind nur ansatzweise ausgeschöpft.
Wir brauchen eine positive wirtschaftliche Entwicklung, damit verbunden den Erhalt und das Schaffen von Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Christian Wulff, CDU, aus Niedersachsen hat bewiesen, dass durch eine gezielte und ressortübergreifende Wirtschaftspolitik Niedersachsen vom Schlusslicht in die oberste Liga katapultierte. Es geht also! Die Bildungs- und Schulpolitik wird auf Kosten unserer Kinder ausgetragen. Warum wurden die Vorschulklassen an den Schulen gestrichen und dafür die flexible Schulanfangsphase eingeführt? Warum erreichen die Jugendlichen mit ihrem Schulabschluss keine Ausbildungsreife? Unser aller Sicherheit wird durch das Reduzieren der Stellen bei der Polizei gefährdet. Wir fordern „Null-Toleranz“ bei Rechtsverstößen, unabhängig vom Alter der Täter. Bei jugendlichen Täter unter 16 Jahren macht nur eine zeitnahe „Bestrafung“ sinn und ist verstärkt mit Sozialarbeit zu ahnden.
Würdigung! Ein ganz wichtiges Thema – wer würdigt derzeit die Arbeit und den wirtschaftlichen Beitrag mittelständischer Unternehmen, die in Berlin die meisten Arbeits- und Ausbildungsplätze anbieten? Wer würdigt das Engagement von Lehrern, Polizei, Eltern und des Ehrenamts. Viel Freizeit wird in Jugendarbeit, in Sportvereinen, in soziale Projekte und in Stadteilarbeit gesteckt. Dieses alles schreit nach Anerkennung, nach Wahrnehmung und kostet kein Geld!
Ich weiß, dass Veränderungen möglich sind. Werte wie Fleiß, Beständigkeit, Ehrlichkeit und Besonnenheit tragen dazu bei. Das kann ich Ihnen anbieten, ob Sie es annehmen, ist Ihre ganz eigene persönliche und demokratische Entscheidung.
Bewegende Grüße
Ihre Gabriele Cocozza