Hallo Frau Cocozza, was wollen Sie gegen die Zerstörung unserer Grünanlagen durch Obdachlose, Drogenabhängige und Alkoholiker unternehmen?
Sehr geehrter Herr Heyde
vielen Dank für Ihre Frage, die mich sehr berührt.
Natürlich sind unsere Parks, Uferwege, dunklere Ecken an Plätzen und Straßen keine Campingplätze. Parks und Grünanlagen dienen der Erholung, werden zwar recht dürftig gepflegt und leiden unter Abfall und Hinterlassenschaften der Gruppe, die Sie benennen, Obdachlose, Drogenabhängige und Alkoholiker.
Was mich berührt ist, dass diese Gruppe sich unserer Gesellschaft verschließt oder keinen Anschluss findet. Es gibt so viele freie Träger, die sich dieser "Gestrandeten" annehmen. Und es gibt immer eine berührende Biografie.
Deshalb muss hier zwar differenziert werden, aber parallel eine konsequente Linie gefahren werden, und zwar für ganz Berlin. Nicht einzelne Bezirke, sondern alle Bezirke müssen hier einheitlich verfahren, damit einer "Wanderung" entgegen gewirkt wird.
2017 wurde schon damit angefangen, konsequent zu handeln, aber eben leider nur für einen kleinen Zeitraum.
Ich bin für Konsequenz, für ein zeitnahes Räumen, für Busse, die die EU-Gestrandeten nach Hause fahren, bin für Bettelverbot und ja, auch für Alkoholverbot an öffentlichen Plätzen.
Parallel bin ich aber auch für Prävention, für Eingliederung, für Therapieplätze, also das Auffangen und damit Zukunft geben.
Und wer sich damit beschäftigt, weiß, dass hier nicht jeder abgeholt werden kann. Nur dann ist Berlin eben kein Lebensort für diese Gruppe. Ich arbeite mit Streetworker zusammen, um hier Lösungen für einzelne Plätze zu finden.
Wichtig ist mir auch, dass Prostition, Beschaffungskriminalität, Drogenhandel immer damit einhergeht und sich hier auch mit ansiedelt. Das darf überhaupt nicht geduldet werden!
sehr nachdenkliche Grüße
Gabriele Cocozza