Frage an Fritz Rudolf Körper von Katja S. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Körper,
nach großen Worten in Richtung Energiewende scheinen Themen wie Klimawandel, Umweltschutz, Atomausstieg, nachhaltiges Wirtschaften allgemein... wieder sehr in den Hintergrund gerückt zu sein. Auch in den oft Wahlkampfsendungen unserer Fernsehsender kommen sie faktisch überhaupt nicht vor. Einzig die Energiewende wird angesprochen - natürlich nur wegen des Strompreises. Was sehr ärgerlich ist, denn nicht die erneuerbaren Energien sind Schuld am Strompreisanstieg. Die Preise steigen zu einem großen Teil, weil die Energiekonzerne die sinkenden Marktkosten nicht an Verbraucher weitergeben und die Industrie Subventionen genießt.
Diesen Wahlkampf dominieren ausschließlich Themen, die sich um Geld, Vermögen, Steuern und Sozialleistungen drehen.
Ich möchte sie auffordern, den Wählerinnen und Wählern ihre Lösungen für gesunde Lebensmittel, nachhaltige Landwirtschaft und einen wirksamen Umwelt- und Naturschutz darzulegen.
Ich würde mich freuen, wenn diese wirklich essentiellen Themen für unser aller Leben und v.a. das unserer Kinder wieder mehr in ihrer Wichtigkeit berücksichtigt werden.
Mit freundlichem Gruß
Katja Senner
Sehr geehrte Frau Senner,
vielen Dank für Ihre Anfrage vom 6. September 2013. Auch ich teile Ihre Ansicht, dass die Frage eines nachhaltigen Wirtschaften stärker in den Blickpunkt der Politik kommen muss.
Die Ernährungs- und Landwirtschaft hat eine große wirtschaftliche, ökologische und soziale Bedeutung, gerade im Bereich des Klimaschutzes. Sie hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Nutzung von Ressourcen. Wir wollen eine nachhaltige, bäuerliche Landwirtschaft, die zum Erhalt und zur Entwicklung lebenswerter ländlicher Räume und unserer Kulturlandschaft beiträgt.
Regionalvermarktungsstrategien und lokale Wertschöpfung werden dabei von uns gestärkt. Eine multifunktional ausgerichtete Landwirtschaft bildet die Grundlage für eine lebenswerte und leistungsfähige Kulturlandschaft. Die vielfältigen Leistungen, die Landwirte und andere Landnutzer für Natur- und Artenschutz erbringen, können auch künftig nur bedingt über die Rohstoffmärkte abgegolten werden. Daher müssen Landwirte und andere Landnutzer einen Anreiz erhalten, die gewünschten öffentlichen Güter bereitzustellen.
Zur nachhaltigen Ernährung gehört auch die nachhaltige Erzeugung: die sozialen und ökologischen Auswirkungen unterschiedlicher Produktionsweisen müssen ebenfalls Teil eines Bildungsangebots sein. Eine bessere Verbraucherbildung ist ein notwendiger, aber nicht ausreichender Bestandteil einer modernen Verbraucherpolitik. Für das Ziel einer „zukunftsfähigen Ernährung“ ist ein vielfältiges Bündel an Maßnahmen notwendig. Aus der Verbraucherforschung wissen wir, dass Verbraucherinnen und Verbraucher verlässliche, einfach verständliche und zum Zeitpunkt der Konsumentscheidung verfügbare Informationen (wie z.B. die Nährwertampel) brauchen, um gute Entscheidungen treffen zu können. Auch hierfür setzen wir uns ein.
Dies kann nur ein kurzer Ausschnitt der von der SPD angedachten Vorschläge sein. Weitere finden Sie im Regierungsprogramm der SPD in den Kapiteln über „Umwelt- und Verbraucherschutz“ sowie „Ländliche Räume“
Mit freundlichen Grüßen
Fritz Rudolf Körper MdB