Frage an Fritz Felgentreu von Andreas S. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Es gab neulich in der Berliner Presse besorgniserregende Berichte über den weiteren Abbau von "Laubenkolonien" um diese Flächen dem Wohnungsbau zu zuführen.
Da aber genug landeseigene Flächen an Gesellschaften zum Bau quasi "verhökert" wurden und diese immer noch nicht bebaut wurden, bzw. überhaupt nicht klar ist, wann und ob überhaupt jemals dort gebaut wird, würde ich gerne einmal wissen, wie sie zu dieser Problematik stehen.
Frau Lompscher (Linke) und ihr Konzept versagt völlig und hält es aber mit unserer Kanzlerin und ihrem "Weiter so".
Eine 38 Seiten umfassenden Auflistung, die den Planungs- und Bearbeitungsstand im November 2017 wiedergab, offenbarte einen katastrophalen Mangel an Realismus.
Leider sind seit dem nur solche, wieder einmal den einfachen Bürger und seinen hart erarbeiteten kleinen Rückzugsgebieten betreffenden Unsinnspläne wie die Bebauung von Naherholungsflächen, genauer gesagt die Laubenkolonien Berlins (eine der wenigen über die Grenzen unserer Stadt bekannten Errungenschaften) als Resultat des Versagens im Gespräch.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Sorge
Neuköllner seit ca. 40 Jahren
(und ich kann nicht sagen, dass ich von der gegenwärtigen Entwicklung positiv gestimmt bin)
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre Anfrage! Ich stimme Ihnen zu: Die vielen liebevoll gepflegten Kleingärten sind aus Berlin nicht wegzudenken. Als Rückzugsort für die Berlinerinnen und Berliner sorgen Sie neben unseren vielen öffentlichen Grünanlagen für ein gutes Klima in der Stadt und sind Lebensraum für eine Vielzahl Insekten und Pflanzen. Deshalb ist es erklärtes Ziel von Senat und Abgeordnetenhaus, den Fortbestand der Kleingärten zu sichern.
Auf der anderen Seite fehlt es in der ganzen Stadt an Wohnraum. Deshalb halte ich es für sinnvoll, auf der Suche nach geeigneten Grundstücken für den sozialen Wohnungsbau zumindest zu prüfen, ob im Einzelfall auch Kleingartenanlagen dem Wohnungsbau weichen könnten. Dies ist für jeden betroffenen Pächter natürlich sehr schmerzhaft, auch wenn ihnen ein Ersatzgarten zugesichert wird. Meines Erachtens ist es darum sehr wichtig, für potenziell betroffene Kleingärtner langfristig Planungssicherheit herzustellen. Dafür wird vom Berliner Senat derzeit der Kleingartenentwicklungsplan überarbeitet, der bis zum Ende des Jahres vom Abgeordnetenhaus verabschiedet werden soll. Weiterführende Informationen dazu finden Sie in der Antwort des Senats auf die Anfrage von Dennis Buchner (SPD) vom April 2018: http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/s18-13973.pdf
Mit freundlichen Grüßen
Fritz Felgentreu