Frauke Heiligenstadt
Frauke Heiligenstadt
SPD
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Frage von Bernd K. •

Werte Frau Heiligenstadt, Sie möchten das Direktmandat in einem für die SPD einstmals “sicheren” Bundestagswahlkreis zurück gewinnen. Wie wollen Sie das schaffen?

Mit welchen Argumenten wollen Sie denn Ihrem Konkurrenten von der CDU das Direktmandat abnehmen? In Ihrer kurzen Amtszeit als nds. Kultusministerin in einer rot-grünen Koalition haben Sie es geschafft, in kürzester Zeit alle Schüler-, Eltern- und Lehrerverbände gegen sich aufzubringen!
In NRW hat die vergleichbar chaotische rot-grüne Schulpolitik dazu geführt, dass in Düsseldorf inzwischen nicht mehr Rot-Grün sondern Schwarz-Gelb unter dem wackeligen Kanzlerkandidaten Armin Laschet regiert. In Hannover amtiert inzwischen eine Große Koalition. Ihr einstiges Ministerium wird inzwischen von einem anderen Sozialdemokraten einigermaßen geräuschlos geleitet.
Deshalb würde es mich sehr interessieren, welche persönlichen und politischen Qualifikationen Sie mitzubringen glauben, um das an die CDU verlorene SPD-Direktmandat zurück gewinnen zu können.

Frauke Heiligenstadt
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr K.,
hinsichtlich der Beurteilung meiner Amtszeit stimmt Ihre Einschätzung nicht mit meiner überein. Da Ihre Frage jedoch nicht ernsthaft auf eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den von mir erfolgreich in meiner Amtszeit umgesetzten Themen abzielt, ist es sicherlich nicht notwendig, alles aufzulisten, was ich in meiner Zeit als Ministerin umgesetzt habe. Als Stichworte seien nur genannt: Deutlich bessere Ausstattung der Ganztagsschulen, Schulsozialarbeit für jede Ganztagsschule, Schulsozialarbeit als Landesaufgabe, Abschaffung des Turboabiturs, Einführung der Inklusion, Gesamtschulen auch als vierzügige Schulen zulassen, Ausbau der außerschulischen Lernstandorte, Ausbau der regionalen Zentren für Inklusion, Aufbau der SPRINT Klassen für die Integration von jugendlichen Geflüchteten, deutlicher Ausbau der Sprachförderung. In meine Amtszeit fiel unter anderem die Aufgabe, mehr als 35.000 zusätzliche Schülerinnen und Schüler, die 2015 und 2016 nach Deutschland geflüchtet waren, in den Schulen aufzunehmen und Ihnen mit den Lehrkräften und Schulleitungen gemeinsam in unserem Land ein gutes Bildungsangebot zukommen zu lassen, so, wie es allen Kindern zukommt. 

Im frühkindlichen Bereich haben wir eine Aufholjagd gemeinsam mit den Kommunen für deutlich mehr Krippenplätze gestartet, die die Betreuungsquote von ca. 10% auf über 30 % erhöht hat und ich habe die Gesetzesanpassung federführend verantwortet, mit der wir unter anderem die dritte Kraft in Krippen eingeführt haben. Es ließen sich allein in meiner Minsiterinzeit noch mehr Punkte auflisten, ich belasse es jedoch dabei.
Meine Qualifikation habe ich jedoch nicht allein in einem Ministeramt erlangt, sondern durch 17 Jahre in der Kommunalverwaltung, kommunalpolitische ehrenamtliche Erfahrung seit 1986 in Ortsrat, Gemeinderat, Kreistag, Sprecherin-Funktionen in einer Fraktion, Arbeit in der Opposition, in der Regierung und als Regierungsmitglied, Stiftungsratsvorsitzende verschiedener Stiftungen und damit einer langjährigen Erfahrung in der politischen Arbeit für und mit Menschen. Beruflich bin ich Diplom-Verwaltungswirtin (FH).
Ich gehe davon aus, dass sie Männern, die für ein politisches Amt kandidieren und annähernd die gleichen politischen Erfahrungen haben wie ich, trotzdem die gleichen Fragen nach der Qualifikation stellen.
Bezüglich des Direktmandates bin ich sehr zuversichtlich, weil ich momentan in vielen Gesprächen viel Zuspruch erhalte. Am Ende entscheiden die Wählerinnen und Wähler mit ihrer Stimme. Das Ergebnis gilt es dann zu respektieren und anzuerkennen. 
Mit freundlichen Grüßen

Frauke Heiligenstadt

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