Wie stehen Sie zu Schulen in freier Trägerschaft?
Gute Bildung ist extrem wichtig. Deshalb sollten an allen Schulen, egal ob staatlich oder in freier Trägerschaft, wichtige Grundlagen geschaffen und bestimmte Grundvoraussetzungen erreicht werden. Ich sehe es kritisch, dass sich Schulen in freier Trägerschaft aktuell vielen Regelungen, die es auf staatlicher Ebene gibt, entziehen. Gleichzeitig schaffen sie jedoch auch eine Vielfalt in der Schullandschaft, die Schüler*innen mit unterschiedlichen Lernbedürfnissen ein Angebot schaffen, was ich für sehr wertvoll halte. Bisher stehen diese Schulen oft jedoch nur bestimmten Personenkreisen zur Verfügung, und nicht alle haben die Chance, auf das vielleicht für sie passendste Angebot zurückzugreifen. Ich halte es für ein wichtiges Ziel, dass jede Schule für alle sein muss, und das sollte auch Privatschulen einschließen. Wenn diese interessierte Schüler*innen aufnehmen, und nicht nur Schüler*innen, deren Eltern hohe Schulgeldbeiträge zahlen können, halte ich es auch für sinnvoll, ihnen entsprechende finanzielle Mittel von staatlicher Seite zur Verfügung zu stellen. Das erfordert in meinen Augen aber auch eine entsprechende Kooperation, Erfüllung von gewissen Standards und Zielen, usw. Das heißt auch, dass beispielsweise auch an konfessionellen Schulen gesellschaftliche und religiöse Vielfalt eine Rolle spielen muss und offen behandelt werden muss, anstatt sich nur an der eigenen Religion zu orientieren.