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Franziska Krumwiede-Steiner
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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Frage von Christian H. •

Wie kann es sein, dass Ihre Partei aus Jugendschutzgründen für ein absolutes Aromenverbot für E-Zigaretten ist, wo doch Minderjährige E-Zigaretten lediglich auf dem Schwarzmarkt beziehen können?

Sehr geehrte Frau Krumwiede-Steiner,
Ich betreibe 3 Fachgeschäfte für E-Zigaretten und Rauchentwöhnung. Unsere (legale) Branche leidet enorm unter einem florierenden Schwarzmarkt. So sind etwa 60% der E-Zigaretten, Einweggeräte vom Schwarzmarkt. Diese illegalen Geräte besitzen weder eine Steuerbanderole, noch sind die Inhaltsstoffe in Deutschland getestet. Zudem werden sie in Kiosken und Shisha Shops unter der Ladentheke an Kunden jeden Alters verkauft. Ein Aromenverbot würde lediglich den Fachhandel treffen, der sehr verantwortungsbewusst mit dem Jugendschutz umgeht und ausnahmslos zugelassene und versteuerte Produkte anbietet. Ein Aromenverbot würde sogar den Schwarzmarkt noch weiter stärken, da auch Kunden, die bislang ihre Produkte im Fachhandel kauften, in den Schwarzmarkt ausweichen würden. Warum wird nicht der legale Handel gestärkt indem die illegalen Verkaufsstellen kontrolliert und mit höheren Strafen belegt werden?

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Antwort von
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Sehr geehrter Herr H.,

ich verstehe Ihr Unbehagen und Ihre Sorgen als Betreiber von Fachgeschäften für E-Zigaretten hinsichtlich eines geforderten Aromenverbotes.

Für Ihre These, dass etwa 60% der E-Zigaretten, Einweggeräte auf dem Schwarzmarkt gehandelt werden, konnte ich keine Bestätigung finden. Was sich dagegen durch wissenschaftliche Expertise bestätigen lässt ist, dass Aromen den Raucheinstieg insbesondere für Jugendliche erleichtern, das Suchtpotenzial erhöhen und durch tieferes Inhalieren die Aufnahme toxischer Substanzen steigern. Es ist unbetritten, dass die mittlerweile fast 16.000 vorhanden Aromen buchstäblich das Inhalieren versüßen. Darüber hinaus ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch vollkommen unklar, in welchem Maße sich die Aromasubstanzen auf die Gesundheit von Jugendlichen (und Erwachsenen) auswirken, denn es wurden dazu noch keine toxikologische Untersuchungen durchgeführt. Aus politischer Sicht teile ich die Einschätzung vieler Expertinnen und Experten, dass auch in Deutschland Maßnahmen der Verhältnisprävention und des vorsorgenden Gesundheits- und Verbraucherschutzes nötig sind, um Lücken im Jugendschutz zu schließen.

Freundliche Grüße

Franziska Krumwiede-Steiner