Warum verweigert es die Politik, die private Altersvorsorge durch Wiedereinführung der Spekulationsfrist für Aktien zu stärken, obgleich auch Wirtschaft und Sozialsystem davon profitieren würden?
Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank für Ihre Frage zu möglichen Verbesserungen der privaten Altersvorsorge. Die Einführung einer Spekulationsfrist im Sinne einer langfristigen Anlage, nach deren Ablauf die Rendite gar nicht oder nicht vollständig von der Kapitalertragsteuer erfasst wird, ist grundsätzlich eine bedenkenswerte Möglichkeit, um private Sparer beim Aufbau einer Altersvorsorge zu unterstützen. Es würde zudem Anleger dazu ermutigen, erworbene Aktien länger zu halten und kurzfristigen Handel unattraktiver machen.
Die private Vorsorge als dritte Säule der Altersvorsorge neben der betrieblichen und der gesetzlichen wird auch in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Die von der Ampel beabsichtigte Erhöhung der Rentenbeiträge zur Stabilisierung des Rentenniveaus schränkt Sparer künftig weiter ein und erschwert private Sparmaßnahmen für die Altersvorsorge – hierzu gehört auch der Erwerb der eigenen Vierwände. Dies sehe ich als Teil der CDU/CSU-Fraktion sehr kritisch, denn wir müssen den Menschen im erwerbsfähigen Alter die Möglichkeit geben, ihre Altersvorsorge selber mitzubestimmen.
Mit freundlichen Grüßen
Franziska Hoppermann, MdB