Frage an Frank Spieth von Regina B. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Spieth
Vielen Dank für ihre Antwort vom 2.11.07. Ich gehöre leider mit zu den Wiesenhügelbewohnern, die vom Abriss betroffen sind (Oberer Wiesenhügel) und habe mich auch schon mit dem Mieterschutzbund in Verbindung gesetzt, was für mich und für viele andere aber keine Hilfe ist, denn wer hat 72.00€ Jahresbeitrag + 15.00€ Aufnahmegebühr, die ja sofort bezahlt werden müssen, das haben die wenigsten sofort zur Verfügung. Ich selbst habe eine Rechtsschutzversicherung nur all die anderen, die dieses nicht haben, und ebensowenig das Geld für den Mieterschutzbund, was machen diese Menschen denn? Meine Frage geht dahin, wer kann all denen helfen (kostenlos), die keine Mittel zur Verfügung haben. Ich bin auch schon am Überlegen, ob ich überhaupt bei der KOWO bleiben will, denn wenn ich jetzt hier weg muss und vieleicht in einem Jahr, wenn dann wieder mal entschieden wird abzureißen, soll ich denn dann wieder umziehen? nein! ich glaube das will ich nicht. Die KOWO wird mit ihrer Methode und ebenso der Stadtrat sich keine Freunde schaffen und viele Mieter werden der KOWO den Rücken zukehren.
Mit freundlichen Grüssen
Regina Böhme
Sehr geehrte Frau Böhme,
leider kann ich Ihnen erst jetzt angemessen auf Ihre Nachfrage antworten, da viele Dinge vorab geklärt und organisiert werden mussten, um eine entsprechende Hilfestellung für Ihre Situation bereitzustellen. Ich bedauere, dass sie vom Abriss am Oberen Wiesenhügel betroffen sind. Sie sind nicht die einzige Betroffene, die eine kostenlose Beratung benötigt. Da die Bürgerinitiative ihre MieterInnen auch jetzt nicht allein lassen will, bietet sie ab dem 20. November immer jeweils Dienstags ab 16.00 Uhr die Möglichkeit zu einem Informationsgespräch mit Frank Warnecke vom Mieterbund. Diese Treffen finden im Café am Wiesenhügel statt, dort können sich die Betroffenen kostenlos informieren.
Vorab kann ich Ihnen schon soviel sagen: Wenn Sie vom Abzug betroffen sind, so hat der Stadtrat der KOWO genaue Leitlinien für die Umzugsberatung mit auf den Weg gegeben. Neben der Vermeidung sozialer Härten werden Ihnen selbstverständlich alle Kosten ersetzt und vor allem haben Sie die Möglichkeit, am Wiesenhügel wohnen zu bleiben. Natürlich kann ich Ihre Verärgerung über das Verhalten der KOWO verstehen, allerdings versucht die KOWO nur das umzusetzen, was seitens der Stadtverwaltung und des Stadtrates vorgegeben wird. Ich bin mit Ihnen aber einer Meinung, dass die Art und Weise des Umgangs mit den Mietern seitens der KOWO gerade im Falle Wiesenhügel zu starker Kritik berechtigt. Allerdings ist jetzt klargestellt, wo saniert wird und wo abgerissen wird und die KOWO wird diese Vorgaben umsetzen. Letztendlich finde ich, dass der Kampf, den die Bürgerinitiative "Der Wiesenhügel muss leben" zusammen mit den BewohnerInnen des Hügels geführt hat, beispielhaft ist.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Spieth (MdB)