Frage an Frank Spieth von Henryk F. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Spieth,
wie stehen Sie und Ihre Partei zu dem zweigeteilten System gesetzliche und private Krankenversicherung?
Sollte dieses beibehalten oder abgeschafft werden?
Wenn ja, würde mich noch interessieren, wie verhindert werden soll, dass die bereits praktizierte Zwei-Klassen-Medizin noch mehr zwischen privaten und gesetzlich Versicherten unterscheidet (Wartezeiten auf Facharzttermine, OP, etc.).
wenn nicht, wie soll die Struktur der "neuen" Krankenversicherung aussehen.
Soll es weiterhin so viele Kassen geben?
Soll das System Krankenkasse-Kassenärztliche Vereinigung-Ärzte beibehalten werden?
Mit freundlichen Grüßen H. Franke
DIE LINKE will das Nebeneinander von privater und gesetzlicher Krankenversicherung beenden. Statt des Gesundheitsfonds plädiert sie für die Einführung einer solidarischen Bürgerversicherung. Für uns gilt der Grundsatz, dass ein gutes Gesundheitssystem die medizinisch gebotenen Leistungen finanziell absichern muss. Die Einnahmen müssen sich an den Ausgaben orientieren. Und die Einnahmen müssen sozial gerecht erhoben werden: von Arbeitnehmern wie von Arbeitgebern; und auch als Beitrag sowohl vom Lohn als auch vom Vermögenseinkommen.
Die Anzahl der Kassen hat sich in den vergangenen Jahren bereits sehr stark reduziert. Aktuell existieren noch etwa 180 Krankenkassen, weitere Fusionen sind absehbar. DIE LINKE ist der Meinung, dass wir mit einem knappen Dutzend Kassen ausreichend versorgt wären. Eine Einheitskasse lehnen wir ab - wir wollen einheitliche Leistungen ohne Zuzahlungen.
DIE LINKE unterstützt die Selbstverwaltungsstrukturen im Gesundheitssystem. Krankenkassen und - bei aller Kritik- die Kassenärztliche Vereinigungen sind dabei wichtige Stützen des ambulanten Versorgungssystems. Regionale Gesundheitskonferenzen sollten eingerichtet und mit einem entsprechenden Mandat ausgestattet werden, um alle Beteiligte einer Region in die Planung ihrer Gesundheitsversorgung einzubinden.
Gruß
FS