Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Durch ein zu knappes Angebot an Wohnraum sind die Mieten gem. letztem Mietspiegel von 2023 stark gestiegen. Wie teuer kommt die Grundsteuerreform den Mietern ab 2025?
Sehr geehrter Herr Schmitt:
Wohnen ist ein elementares Grundbedürfnis, das zu decken in Hamburg durch zu knappes Angebot einen immer größeren Anteil am verfügbaren Einkommen ausmacht.
Der Hamburger Senat, der sich demnächst zur Wiederwahl stellt, schafft es nicht, genügend Wohnraum zu erschwinglichen Mietpreisen zur Verfügung zu stellen. Schon der letzte Mietspiegel von 2023 war eine deutliche Warnung an die Politik, das das Angebot an bezahlbarem Wohnraum nicht ausreicht.
Nun läuft Ende des Jahres die gesetzliche Mietpreisbremse aus und die Grundsteuerreform tritt in Kraft.
Worauf muß man sich als Mieter einstellen? Werden die Mieten demnächst durch die Decke gehen?
MfG N. R, +++
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Sehr geehrter Herr R.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Der Hamburger Senat hat in den vergangenen Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, um dem steigenden Bedarf an bezahlbarem Wohnraum gerecht zu werden. Seit 2011 wurden über 119.000 neue Wohnungen genehmigt und 85.000 fertiggestellt. Zudem wurde das Ziel gesetzt, jährlich 10.000 neue Wohnungen zu schaffen, von denen 3.000 öffentlich gefördert sind. Diese Maßnahmen sollen den Wohnungsmarkt entlasten und das Angebot an bezahlbarem Wohnraum erhöhen.
Die Wohnraumförderung wird kontinuierlich ausgebaut. Für die Jahre 2025 und 2026 stellt die Stadt über die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg) insgesamt 1,774 Milliarden Euro für den Neubau, die Modernisierung von Wohnungen und den Bindungsankauf zur Verfügung. Dies unterstreicht das Engagement Hamburgs für den sozialen Wohnungsbau.
Bezüglich der Mietpreisbremse setzt sich Hamburg auf Bundesebene für deren Verlängerung ein, um übermäßige Mietsteigerungen zu verhindern. Unabhängig davon gilt in Hamburg eine Kappungsgrenze, die besagt, dass die Miete innerhalb von drei Jahren um nicht mehr als 15 % erhöht werden darf. Zudem wurde die Grundsteuerreform in Hamburg so gestaltet, dass für Wohngebäude ein Abschlag von 30 % auf die Grundsteuer gewährt wird, um Mieterinnen und Mieter nicht übermäßig zu belasten.
Dennoch ist es möglich, dass einzelne Wohnungen teurer werden. Für Haushalte mit geringem Einkommen besteht die Möglichkeit, Wohngeld zu beantragen. Die Anzahl der Wohngeldempfänger in Hamburg hat sich zuletzt deutlich erhöht, was darauf zurückzuführen ist, dass mehr Haushalte Anspruch auf Wohngeld haben.
Der Mieterverein Hamburg bietet zudem einen Online-Check an, mit dem Mieterinnen und Mieter prüfen können, wie sich die Grundsteuer für ihre Wohnung verändern könnte.
Ich hoffe, diese Informationen sind hilfreich für Sie.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Schmitt