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Frank Schäffler
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Frage von Peter B. •

Frage an Frank Schäffler von Peter B. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Schäffler,

wie stehen Sie konkret zu einer Aufspaltung der Währungsunion in Nord- und Süd-Euro bzw. einer Rückkehr zu den nationalen Währungen?

Könnte eine dieser Maßnahmen unausweichlich werden, falls sich die Probleme der Euro-Zone anders nicht lösen lassen? Ich denke hier beispielsweise an den einheitlichen Zinssatz. Länder wie Griechenland oder Portugal brauchen zur Zeit eigentlich niedrige Zinsen, während in Deutschland der Zinssatz wesentlich höher liegen müsste, um Blasenbildung und Inflation zu unterbinden. Der Einheitszins macht eine individuelle Anpassung jedoch unmöglich.

Lässt sich dieses Problem auch innerhalb des Euro-systems lösen und wenn ja, wie? Ich freue mich auf Ihre Stellungnahme.

Mit freundlichen Grüßen
P. Burkert

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Sehr geehrter Herr Burkert,

vielen Dank für Ihre Frage zum Thema Euro und ESM. Der Euro ist ein am Reißtisch entworfenes Produkt zentraler Planung. Zentral durchgeführte Planung ist immer mängelbehaftet. Das Ergebnis zentraler Planung sind immer solche Probleme wie die des Euros, die wir jetzt beobachten können.

Die Euro-Krise begann nicht erst mit der Griechenlandgläubiger-Subventionierung, sondern war bereits angelegt zum Zeitpunkt der Einführung des Euros. Man berief sich auf die Theorie optimaler Währungsräume und erfüllte nicht einmal deren Voraussetzungen. Das dem Euro zugrundeliegende wirtschaftswissenschaftliche Gerüst ist daher bereits schadhaft, ohne dass man auf die einer Scheingeldwährung innewohnenden Fehler hinweisen müsste.

Ein Merkmal der Schadhaftigkeit des Euros ist die von Ihnen angesprochene Zinsfestlegung. Da es an Konvergenz mangelt, muss die EZB bei der Festlegung der Zinssätze einen Mittelweg finden, der zwangsläufig im einen Land die Wirtschaft eher schwächt und sie im anderen überhitzt. Da der Euro-Raum mit politischen Mitteln nicht nachträglich zu einem optimalen Währungsraum umgestaltet werden kann, bleiben nur zwei Wege offen: Mehrheitlich wird gefordert, Intervention an Intervention zu reihen, um ad hoc die Brandherde zu löschen. Der Griechenland-Subventionierung folgt die Portugal-Hilfe und dieser dann der dauerhafte Stabilitätsmechanismus, dessen fortgesetzte Ausweitung schon vorgezeichnet ist. Dieser Weg endet in einer Sackgasse, wenn das Ende der Interventionsspirale erreicht ist.

Ich plädiere daher dafür, lieber früher als später umzukehren und die Kosten der fehlerhaften Planung zu ertragen, bevor sie untragbar werden. Der Ausweg aus dem Geldsozialismus ist die Entnationalisierung des Geldes, wie sie Nobelpreisträger Friedrich August von Hayek vorgeschlagen hat.

Freundliche Grüße
Frank Schäffler

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