Frage an Frank Müller-Rosentritt von Roland R. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Müller-Rosentritt,
seit etwa 5 Jahren besitze ich eine Eigentumswohnung ( 3 Raum, 77qm, renoviert). Seit über einem Jahr versuche ich diese Wohnung zu verkaufen oder zu vermieten. Das ist bisher nicht gelungen. Das hiesige Finanzamt zweifelt an meinem Bestreben diese Wohnung zu vermieten oder zu verkaufen, denn im Wirtschaftsgürtel um München(!!) ist so etwa kaum verständlich.
Bei keinem Bericht über die aktuellen Koalitionsgesprächen wird darüber gesprochen, wie der Osten unterstützt werden soll oder mit Wirtschaft bestückt werden soll. Meine Maklerin aus Chemnitz sagte dazu: "Die Intelligenz wandert aus dem Osten."
Was tut Ihre Partei und Sie für eine Steigerung der Attraktivität der Wohn- und Arbeitsregion Ostdeutschland?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort
Freundliche Grüße aus Oberbayern
R. R.
Die ostdeutschen Länder haben in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten einen beispiellosen Weg zurückgelegt und den Menschen zum Teil Erhebliches abverlangt. Und doch sind große Erfolge erzielt worden. Die betreffenden Regionen als Orte zum Wohnen und Arbeiten noch attraktiver zu machen ist keine Einzelaufgabe, die sich mit einem Patenrezept flächendeckend erledigen ließe. Es sind aus meiner Sicht vor allem die großen Zukunftsthemen, die Deutschland insgesamt angehen muss, um wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben und damit Arbeitsplätze zu sichern und ein lebenswertes Wohnumfeld für die Menschen zu schaffen. Dabei geht es beispielsweise um das brandaktuelle Thema Digitalisierung, die Freiheit und Innovationskraft der Wissenschaft, Investitionen in eine moderne Verkehrsinfrastruktur, unbürokratische und einfache Lösungen im Zusammenhang mit dem Erwerb von Wohneigentum. Von zentraler Bedeutung ist es auch, die Energiekosten zu senken, die für viele längst zu einem überproportional hohen Kostenfaktor geworden sind. Der Osten Deutschlands hat hier besonders aufgrund der Netzkosten einen Standortnachteil. Schließlich sollte es auch einfacher werden, Unternehmen zu gründen und Neues zu wagen. Dafür müssen Belastungen von staatlicher Seite abgeschafft oder abgesenkt werden und neue dürfen nicht hinzukommen.