Frage an Frank Junge von Philip G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Jung.
Ich schätze Ihr Engagement für die Politik in unserem Land und habe eine Frage zum momentanen Diskurs der SPD beim Familiennachzug. Leider kann ich nicht sehen, dass die Wunschvorstellung von Integration durch Familiennachzug der Realität entspricht. Vielmehr haben sich Parallelgesellschaften gebildet (weil Menschen natürlich so leben möchten, wie sie es gewohnt sind und es Ihrer Sozialisation und Kultur entspricht). Durch religiös-indoktrinäre Prägungen über Generationen hinweg ist eine Integration in unsere Sozialisation vielfach gar nicht gewünscht oder aus psychologischen Gründen kaum möglich. Welche Alternativen Möglichkeiten zum bedingungslosen Familiennachzug könnten Sie sich vorstellen?
Ich freue mich auf Ihre Antwort, mit vielen Grüßen,
P. G.
Sehr geehrter Herr G.,
vielen Dank für Ihre Anfrage die meine Kollegin Sonja Steffen und mich über abgeordnetenwatch.de erreicht hat. Gerne nehmen wir als Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern dazu Stellung.
In einem Punkt müssen wir Ihnen direkt wiedersprechen: der Familiennachzug führt nicht zur Bildung von Parallelgesellschaften, sondern unterstützt die Integration der Menschen. Oft sind es die Kinder, die über Schule und Sportvereine die ersten Kontakte zwischen den Kulturen aufbauen.
Das Bilden von Parallelgesellschaften ist allerdings ein Problem, vor dem wir nicht die Augen verschließen dürfen. Hier ist gelungene Integration wichtig. Wir müssen den Menschen klar machen, dass es in unserer Gesellschaft Spielregeln gibt, an die sie diejenigen, die hier im Land Schutz genießen, auch halten müssen.
Wir vertreten klar die Position, dass Kinder und Familien nicht länger als nötig getrennt werden sollen. Daher sind schnelle Entscheidungen in Asylfällen und ein Familiennachzug bei den Bleibeberechtigten unumgänglich.
Bei weiteren Fragen können Sie sich gerne an unsere Büros wenden.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Junge und Sonja Steffen