Frage an Frank Junge von Jürgen M. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Junge,
eine deutliche Mehrheit der Deutschen und der EU-Bürger ist gegen die Zeitumstellung im März und Oktober. Was tun Sie dagegen?
Sehr geehrter Herr Melchior,
zunächst unterstreiche ich, dass es bei aller öffentlich geäußerten Kritik bisher kein einziges legitimiertes demokratisches Verfahren gibt, mit dem eine - wie Sie schreiben - „deutliche Mehrheit der Deutschen und der EU-Bürger“ gegen die Zeitumstellung hätte festgestellt werden können. Ich schicke das aus dem Grund voraus, um dem vermittelten Eindruck entgegen zu treten, es gäbe ein solches Votum bereits und „die Politik“ würde es einfach ignorieren.
Ich selbst stehe der Zeitumstellung im Frühjahr und im Herbst, die erstmals 1916 eingeführt wurde, um durch eine bessere Ausnutzung der Tageslichtzeiten Energie zu sparen, kritisch gegenüber. Ich sehe sie als nutzlos an. Darum habe ich als Delegierter meines Landesverbandes auf dem SPD-Bundesparteitag 2015 einem entsprechenden Antrag auf Abschaffung der Zeitumstellung zugestimmt. Dieser Antrag fand in den Reihen meiner Partei zum damaligen Zeitpunkt (wie auch bereits schon zu früheren Parteitagen) keine Mehrheit.
Darüber hinausgehende Initiativen sind mir nicht bekannt und meines Wissens auch nicht geplant. Das kann ich insofern aber auch sehr gut nachvollziehen, da die Abschaffung der Zeitumstellung nur im Rahmen eines aufwändigen und am Ende europaweit aufgestellten parlamentarischen Verfahrens möglich wäre.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Junge