Frage an Frank Gotthardt von Dr.Lutz W. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Gotthardt,
vielen Dank für Ihre Antwort auf meine Frage vom 16.08.2005, die allerdings sehr enttäuschend ist.
Ich habe seinerzeit die Angelegenheit intensiv in der Presse verfolgt. Frau Merkel hat von Anfang an das militärische Eingreifen der USA befürwortet und hat noch lange nach dem Abzug der UN- Inspektoren an das US-amerikanische Märchen von den "Massenvernichtungswaffen" geglaubt. Sie hat sich selbst im August 2003 noch für eine deutsche Beteiligung ausgesprochen. Es ist müßig sich jetzt gegenseitig Pressezitate vorzulegen, die Sie sicherlich als Mißverständnis oder Fehlinterpretation deuten würden.
Meine Frage zu dem Komplex:
Glauben Sie nicht, daß es ehrenhafter wäre,wenn Frau Merkel und Ihre Partei schlicht die Wahrheit sagten, z.B., "Ja, ich habe mich geirrt und bin von den US-Amerikanern über die Hintergründe getäuscht worden". Dann könnte man zur Tagesordnung übergehen und der Bürger hätte das Gefühl, daß es noch Ehrlichkeit in der Politik gibt.
Mit freundlichen Grüssen
Lutz Werding
Sehr geehrter Herr Dr. Werding,
vielen Dank für Ihre erneute Anfrage an mich. Sie werden jedoch nicht erstaunt sein, dass ich bei meiner Position bleibe.
Für die Bundestagswahl ist aus meiner Sicht entscheidender wie Gerhard Schröder die Menschen bei der letzten Wahl getäuscht hat und nicht wie dies Saddam Hussein oder die Amerikaner getan haben sollen. Ich würde mir deshalb wünschen, dass Sie bei Ihrer Wahlentscheidung berücksichtigen, dass Schröder auch jetzt wieder die Menschen mit falschen Aussagen (z.B. Thema Jugendarbeitslosigkeit, Thema Atompolitik u.A.) täuscht. Die Frage ist doch: Was unternehmen Schröder und Fischer eigentlich um zu verhindern, dass mit dem Iran eine weitere Macht in den Besitz von atomaren Waffen kommen könnte? Es reicht nicht, die Opposition zu beschimpfen und Frieden zu predigen. Ich hoffe, dass Sie dieses bei Ihrer individuellen Wahlentscheidung mit berücksichtigen. Es geht nicht um die "Täuschung" vor 4 Jahren, es geht darum, dass man Gerhard Schröder weitere Täuschungen nicht durchgehen lassen sollte!
Herzliche Grüsse
Ihr Frank Gotthardt