Frank Gotthardt
CDU
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Frage von Kai S. •

Frage an Frank Gotthardt von Kai S. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Gotthardt,

zunächst bedanke ich mich für die Beantwortung meiner Frage.

Ihre Ausführungen halte ich jedoch für nicht ausreichend. Sicherlich ist es richtig, dass die Schulkultur in Marburg sehr vielfältig ist. Jedoch ist dies nicht annähernd in allen Teilen Hessens der Fall. Das von Ihnen gepriesene Angebot lässt sich somit nicht auf die Allgemeinheit der hessischen Bevölkerung ausdehnen und somit haben viele Eltern und Schüler keine Wahlmöglichkeit. Das vorgestellte "Haus der Bildung" könnte unter einem Dach alle Schulformen verkörpern. Erklären Sie doch mal einem Franzosen oder einem Spanier das deutsche Schulsystem. Diese werden das gar nicht verstehen und auch ich frage mich seit langem, welchen Nutzen unsere Selektion hat.

Weiterhin ist Ihr Vermerk auf China äußerst fragwürdig, handelt es sich bei China doch um einen kommunistisch geführten Staat, der großen Erfolgsdruck auf seine Kinder ausübt. Möchten Sie dies auch für unsere Kinder?

Kurzum haben mich Ihre Erläuterungen nicht von dem SPD-Konzept abbringen können. Leider haben Sie auch nicht zu meinem Punkt Stellung genommen, in dem ich beschreibe, dass das so besondere deutsche Gymnasium nicht mit den Spitzenleistungen der finnischen "Einheitsschule", wie Sie Frau Ypsilantis Vorhaben titulieren, mithalten kann. Warum ist dem Ihrer Meinung nach so?

Mit freundlichen Grüßen und wahrscheinlich bis nach der Wahl
Kai Scholl

Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Scholl,

herzlichen dank für Ihre nochmalige E-Mail. Bitte haben Sie Verständnis, dass ich auf Grund der nur noch kurzen Zeit bis zur Landtagswahl Ihnen in aller notwendigen Kürze antworten muss.

Sie verweisen auch das französische Schulsystem. Sicherlich wissen Sie dann auch, dass das Schulsystem in Frankreich hoch selektiv ist und dass sich die Schüler nach dem Abi bis zu einem Jahr lang in einem "Training" vorbereiten müssen.

Was Sie zu China schreiben unterstützte ich voll und ganz. Aus diesem Grund habe ich auch von Japan geredet. Und ich verweise mit Recht auf andere Länder und deren Konzepte, da Sie ja anregen, Konzepte zu kopieren.

Und wenn ich Sie vom SPD-Konzept nicht überzeugen kann, kann dies Frau Ypsilanti vielleicht selbst. Anders ist es nicht zu erklären, dass ihr eigener Sohn auf ein privates Gymnasium geht und nicht auf eine Gesamtschule! Warum eigentlich nicht?

Sicher gelingt es mir ohenhin nicht, die vollend zu überzeugen, aber ich bleibe dabei: Schulvielfalt und G8 sind die wesentlichen, richtige und wichtige Bestandteile unseres Konzeptes.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr Frank Gotthardt