Wann endlich wird das private Aufbewahren von Schusswaffen und Munition generell für Zivilpersonen verboten?
Werden die Grünen endlich für mehr Sicherheit vor Schusswaffenmissbrauch sorgen?
Sollten nicht endlich 100% aller Schusswaffen von Mitgliedern in Schützenvereinen und Jägern nur noch zentral gelagert werden dürfen? Sämtliche private Lagerung verboten werden?
Wer die Schusswaffe "benötigt" (Schützen oder Jäger) muss diese aus einer zentralen Verwahrstelle, gegen Unterschrift, Zeitraum, genaue Angabe Munitionsverbrauch, usw. abholen und zeitnah wieder abliefern?
Wenn Jäger und Sportschützen offensichtlich, historisch bedingt, kein Sicherheitsrisiko darstellen, wieso dann andere unbescholtene Bürger?

Sehr geehrter Herr S.,
Ich bedanke mich für Ihre Hinweise. Privater Waffenbesitz muss so geregelt werden, dass den damit verbundenen Gefahren in allen Lebenslagen Rechnung getragen wird. Eine zentrale Aufbewahrung von Munition und Schusswaffen wäre begrüßenswert.
Seit Langem fordern wir Grüne im Bundestag eine Novelle des Waffenrechts, insbesondere mit dem Ziel, Gefährder konsequenter von Schusswaffen fernzuhalten. Mit dem Sicherheitspaket wird es für Verfassungsfeinde schwieriger, legal in den Besitz von Waffen zu kommen oder sie zu behalten. Waffenbehörden werden nun zwingend über Strafverfahren von Waffenbesitzenden unterrichtet, sodass ihre Waffenerlaubnis entzogen werden kann. Zudem können die Behörden einfacher die Waffen von Personen wegnehmen, denen die Waffenerlaubnis entzogen wurde. Die waffenrechtlichen Regelungen des Sicherheitspakets haben auch den Bundesrat passiert und sind bereits in Kraft getreten.
Die Änderungen im Waffenrecht sind wichtige Schritte, um zielgerichtet diejenigen zu entwaffnen, die eine Gefahr für unsere Gesellschaft darstellen. Die kommunalen Waffenbehörden müssen mit ausreichend Personal ausgestattet werden, damit vorgeschriebene Kontrollen auch durchgeführt und die Vorgaben angewendet werden können. Außerdem sollte die Verfügbarkeit von illegalen Schusswaffen deutlich eingeschränkt und der Schwarzmarkt ausgetrocknet werden.
Besonders brisant ist das Thema auch, da bisher über 1.000 Rechtsextreme sowie rund 400 Reichsbürger*innen legal Waffen besitzen. Dass diese auch bereit sind, die Waffen zu gebrauchen, zeigen die zahlreichen rechtsterroristischen Anschläge der letzten Jahre und Jahrzehnte. Heute, am 19.Februar jährt sich der schreckliche Terroranschlag von Hanau, der uns schmerzlich die Relevanz ihres Anliegens verdeutlicht. Auch das Verschwinden von Waffen und Munition bei den Sicherheitsbehörden ist höchst alarmierend. Auch der Nordkreuz-Komplex und das Hannibal-Netzwerk müssen dringend aufgeklärt werden. Hintergründe dazu finden Sie bei Bedarf hier: https://taz.de/Nordkreuz/!t5611278/
Mit freundlichen Grüßen,
Filiz Polat