Frage an Felix Lederle von Bernhard M. bezüglich Recht
Wie steht Ihre Partei zu den Versuchen das Demonstrationsrecht zugunsten religiöser Fanatiker wie des Papstes einzuschränken und die für den 22. September (vor dem Brandenburger Tor) geplante Anti Papst Demo zu verbieten?
Wenn Sie für das Demoverbot sind, wie wollen Sie diese staatliche Willkür rechtfertigen?
Wenn Sie gegen das Demoverbot sind, zu welchen Formen des Widerstands außerhalb des Verwaltungsrechtsweges raten Sie, für den Fall, dass die Antipapstdemo trotzdem verboten wird?
Sehr geehrter Herr Müller,
für DIE LINKE Berlin ist die Versammlungsfreiheit ein hohes Gut und meine Partei lehnt deshalb ein Demonstrationsverbot im Zusammenhang mit dem anstehenden Besuch von Papst Benedikt XVI in Berlin entschieden ab.
Nach meinem Kenntnisstand ist aber auch überhaupt kein Demonstrationsverbot geplant! Der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland LSVD hat eine Demonstration am Brandenburger Tor angemeldet und derzeit wird nun geprüft, ob die Demonstration dort stattfinden kann oder ob die Demonstration für einen anderen noch zu bestimmenden Ort bzw. mit einer anderen Route genehmigt wird. Aus diesem nicht unüblichen Vorgang kann man m.E. nicht schließen, dass mit gravierenden Einschränkungen der Versammlungsfreiheit zu rechnen ist.
Mit freundlichen Grüßen Felix Lederle