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Falko Droßmann
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Frage von Norbert R. •

Wieviel % des Haushalts hat d. Bund für Pensionen u. Renten in 2024 ausgegeben? Was schätzen Sie, wieviel % v. Haushalt werden es 2030 ceteris paribus sein, wenn die Babyboomer in den Ruhestand gehen?

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Sehr geehrter Herr R.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Ich bin der Meinung, dass im Alter alle gut abgesichert sein sollten, die ihr Leben lang hart gearbeitet und Rentenbeiträge gezahlt haben. Wir alle kennen aber auch das Grundproblem beim Thema Rente: Es gibt immer weniger Beitragszahlende und immer mehr Rentnerinnen und Rentner. Das sieht man auch an den Zahlen, nach denen Sie sich erkundigen:

Im Rentenversicherungsbericht 2024 der Bundesregierung wird für 2024 ein Zuschuss des Bundes zur allgemeinen Rentenversicherung von insgesamt 87,6 Mrd. Euro aufgeführt plus 5 Mrd. Euro für die knappschaftliche Rentenversicherung. Eine enorme Summe, die rd. 20 Prozent des Bundeshaushalt 2024 (rd. 476,8 Mrd. Euro) entspricht.

Sie können den Rentenversicherungsbericht 2024 hier finden:

https://www.bmas.de/DE/Soziales/Rente-und-Altersvorsorge/rentenversicherungsbericht-art.html

Die Kosten für Pensionen bzw. die Beamtenversorgung liegen für 2024 noch nicht vor. Das Innenministerium nennt für das Jahr 2023 aber Ausgaben für Beamte, Richter und Berufssoldaten im Ruhestand in Höhe von rd. 6,8 Mrd. Euro für den unmittelbaren Bundesbereich. Das entspricht bei dem damaligen Bundeshaushalt 2023 rd. 1,5 Prozent der Gesamtausgaben.

Sie finden die Zahlen zur Beamtenversorgung hier:

https://www.bmi.bund.de/DE/themen/oeffentlicher-dienst/beamtinnen-und-beamte/versorgung/versorgung-artikel.html

Sie haben außerdem gefragt, wie sich die Ausgaben bis 2030 verändern. Wie hoch der prozentuale Anteil am Bundeshaushalt 2030 sein wird, lässt sich derzeit nicht seriös beantworten. Viel wird von der wirtschaftlichen Entwicklung in unserem Land abhängen. Es gibt aber Schätzungen über absolute Zahlen:

Im Siebten Versorgungsbericht der Bundesregierung von 2020 werden bei einer jährlichen Bezügesteigerung von 2 Prozent rd. 8,2 Mrd. Euro für die Beamtenversorgung veranschlagt. Das entspricht also Mehrausgaben von 1,4 Mrd. Euro für den unmittelbaren Bundesbereich im Vergleich zu 2023.

Der Siebte Versorgungsbericht ist hier abrufbar:

https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/publikationen/themen/oeffentlicher-dienst/siebter-versorgungsbericht.pdf?__blob=publicationFile&v=6

Im bereits genannten Rentenversicherungsbericht 2024 wird für 2030 ein Bundeszuschuss von rd. 118 Mrd. Euro für die allgemeine Rentenversicherung plus 4 Mrd. Euro für die knappschaftliche Rentenversicherung erwartet. Das entspricht Mehrkosten von rd. 30 Mrd. Euro pro Jahr für die Steuerzahler.

Die Zahlen zeigen: Wir brauchen langfristig tragfähige Lösungen für die Finanzierung der Rente. Voraussetzung dafür ist ein stabiler Arbeitsmarkt. Wir benötigen hier möglichst viele sozialversicherungspflichtige Beschäftigte mit guten Löhnen, die die gesetzliche Rente mit ihren Beiträgen finanzieren. Dafür braucht es mehr Fachkräfte, mehr Weiterbildungen, mehr Jobchancen für Frauen, bessere Kinderbetreuung und gute Tarifabschlüsse, die auch eine betriebliche Altersvorsorge stärker fördern. Eine private Altersvorsorge kann gegebenenfalls einen ergänzenden Beitrag leisten.

Die gute Absicherung im Alter ist eines der grundlegenden Versprechen unseres Sozialstaates. Als Sozialdemokrat setze ich mich dafür ein, dass dieses Versprechen auch langfristig gehalten wird.

Für weitere Fragen wenden Sie sich gerne an mich oder mein Büro.

Mit freundlichen Grüßen,

Falko Droßmann

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