Frage an Evelyn Dahlke von Johannes E. bezüglich Recht
Sehr geehrte Frau Dahlke,
ich möchte Sie im Namen der Jungen Liberalen fragen, wie Sie zur Legalisierung von Cannabis stehen und ob Sie sich im Falle einer Wahl zur Bundestagsabgeordneten für eine dementsprechende Gesetzesinitiative einsetzen würden.
Aus Sicht der JuLis sprechen für eine Legalisierung folgende Gründe (auszugsweise):
Das Suchtpotential von Cannabis ist gering. "Knapp 40 Prozent der jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren haben Cannabis zumindest schon einmal probiert. Bei vielen bleibt es aber beim einmaligen, gelegentlichen oder nur episodischen Gebrauch." (Drogenaffinitätsstudie der BZgA 2011).
Und das, obwohl Cannabis, im Gegensatz zur öffentlichen Wahrnehmung, unter Jugendlichen weit verbreitet und bereits jetzt leicht verfügbar ist. Insgesamt 65 % der 18- bis 25Jährigen haben schon einmal Cannabis angeboten bekommen.
Legale Drogen sind oft gefährlicher als Cannabis. In Deutschland sind nach Hochrechnung rund 14,6 Mio. Menschen abhängig von Nikotin, nur 200.000 Menschen geben an, Cannabis regelmäßig zu konsumieren.
Im Gegensatz zu illegalen Dogen wäre legales Cannabis kontrolliert. Personen, die heute Cannabis auf der Straße erwerben, können nicht kontrollieren, welche Inhaltsstoffe enthalten sind oder wie hoch der THC-Wert ist. Bei legalem Cannabis müssen alle Inhalts- und Gefahrenstoffe aufgeführt werden.
Die organisierte Kriminalität verliert eine wichtige Einnahmequelle. Kriminelle Vereinigungen finanzieren sich zum guten Teil aus dem Drogenhandel.
Natürlich sind sich die Jungen Liberalen der Risiken des Drogenkonsums bewusst. Deshalb sollen auch in Zukunft zwei wichtige Einschränkungen gelten. Zum einen fällt Cannabis unter die Bestimmungen des Jugendschutzes und darf nicht an Minderjährige verkauft werden. Zum anderen soll das Führen von Kraftfahrzeugen und Maschinen unter Drogeneinfluss strafbar bleiben.
Sehr geehrter Herr Elstner,
ich bin, wie Sie ja wissen, gemeinsam mit einer Delegation der Julis bei der Drogenberatung des Kreises Gütersloh gewesen. Es ist sehr lobenswert, dass die Julis sich kritisch mit dem Thema Drogen auseinandersetzen. Wir haben uns dort über die Arbeit der Drogenberatung im Kreis Gütersloh informiert. Ich erinnere mich, die von Ihnen angesprochenen Zahlen und Fakten zum Thema Cannabis dort gehört zu haben und kann durchaus auch Ihre Argumente nachvollziehen. Dennoch muss ich Ihnen mitteilen, dass ich eine Initiative zur Legalisierung von Cannabis nicht unterstützen werde. Die Tatsache, dass viele Menschen abhängig sind von legalen Drogen wie Alkohol und Nikotin und das dies auch gesundheitliche Risiken birgt, ist unbestritten. Dass der Konsum legaler Drogen auch gefährlich sein kann, sollte aber kein Argument sein weitere Drogen zu legalisieren und sie damit gesellschaftsfähig zu machen. Neben körperlichen Schäden sind insbesondere psychische Störungen ein unberechenbares Risiko bei Cannabis.
Mit freundlichen Grüßen
Evelyn Dahlke