Frage an Eva Lettenbauer von Sophia K. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Lettenbauer,
schon vor längerer Zeit haben Quellen wie die Süddeutsche Zeitung darüber berichtet, wie mit Drogensüchtigen in Bayern umgegangen wird.
Am Beispiel München: Als sicherste Stadt Deutschlands bzw. als Stadt mit sehr geringer Kriminalitätsrate, findet man in der Öffentlichkeit sehr wenige Drogenabhängige, die konsumieren. Dennoch ist München nach Berlin die Stadt mit den meisten Drogentoten in Deutschland. Auf bestimmten Seiten kann nachgelesen werden, wo in der Bundesrepublik sich überall sogenannte "Konsumräume" befinden. In Bayern findet sich von diesen Einrichtungen nicht eine Einzige, da die CSU dies offenbar nicht mit dem Verbot von Drogen vereinbaren kann. Meiner Meinung nach stellen derartige Konsumräume, in denen Abhängige unter ärztlicher Aufsicht konsumieren können, eine großartige Hilfe dar, da den Betroffenen das Gefühl gegeben werden kann, nicht allein zu sein und Unterstützung sowie professionelle Hilfe erlangen zu können, von der Sucht wegzukommen. Es ist wohl nicht so, dass Bayern kein Drogenproblem hat, sondern eher, dass dieses Problem von der Regierung einfach unterdrückt und auf nicht-öffentliche Orte verlagert wird. Ich bin der Meinung, dass auch solchen Menschen geholfen werden muss.
Nun meine Frage an Sie, da ich Ihre Stellungnahmen zu vielen Themen sehr gut finde, zu diesem Thema aber noch nichts finden konnte:
Wie stehen Sie bzw. wie stehen Die GRÜNEN als Partei zu dieser Thematik?
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie zu meiner Frage Stellung nehmen würden und verbleibe mit herzlichen Grüßen.
S. K., 18, Donau-Ries
Sehr geehrte Frau K.,
vielen Dank für Ihre Frage. Ich kenne die Problematik, dass es Bayern die meisten Drogentoten bundesweit gibt. Es ist unverantwortlich, dass die CSU-Staatsregierung bisher nichts dagegen unternimmt.
Aus meiner Sicht sind die von Ihnen angesprochenen Drogenkonsumräume, v.a. für Großstädte, eine wichtige Einrichtung. Sie helfen Tote zu verhindern, denn dort gibt es Beratung und einfache therapeutische Kontaktaufnahmemöglichkeiten, es besteht ein hygienisches Umfeld und ärztliches Eingreifen ist möglich. Ich will, dass Kommunen die Möglichkeit haben, solche Räumlichkeiten einzurichten.
Im Bereich der Prävention fordern wir zielgruppenorientierte Aufklärungskampagnen für alle Altersgruppen. Im Bezirkswahlprogramm sprechen wir uns außerdem für den Ausbau präventiver, niederschwelliger und entstigmatisierender Präventionsangebote, insbesondere auch für Suchterkrankte, im Bezirk Schwaben aus.
Herzliche Grüße,
Eva Lettenbauer