Frage an Eva Botzenhart von Kaja S. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Hallo,
wir sollen eine Präsentation in PGW über die klimaneutrale EU bis 2050 machen. Und wollten ihnen unsere Lösungsansätze schicken und gerne ihre Meinung dazu hören.
Lösungsansätze :
Im Bereich Verpackung:
- mehr recycelbare Verpackungen
- weniger Plastik oder garkeine
- Bei Lebensmitteln mit Schale etc auf die Verpackung verzichten (Bananen)
Produktion:
- mehr Produkte aus der Region und Saison entsprechend für kürzere Transportwege und damit geheizte Gewächswächshäuser vermieden werden um Treibhausgase einzusparen
Handel:
- faire lebensmittelpreise
- bio qualität einkaufen
- Produkte ohne Gentechnik
- Nicht direkt alle abgelaufenen Produkte entsorgen
- Nachhaltig einkaufen
Anbau / Landwirtschaft:
- keine monokultur auf artenvielfalt achten
- schädliche dünger vermeiden
- ökologische Tierhaltung
Wir würden uns über eine Antwort und ihre Meinung sehr freuen oder eventuell noch weitere Lösungsansätze gerne hören.
Liebe grüße
Kaja und Maria vom Ohmoor Gymnasium Klasse 10
Liebe Kaja, liebe Maria,
wie schön, dass ihr euch an mich wendet.
Das klingt nach einer spannenden Präsentation zu einem unglaublich wichtigen Thema. Die vom Menschen verursachte Klimakrise wird nämlich zur Klimakatastrophe, wenn wir den Ausstoß von Treibhausgasen nicht drastisch reduzieren.
Ihr nennt schon viele tolle Ideen, von denen jede für sich einen wichtigen Beitrag zur Rettung unseres Klimas leisten kann. Viele eurer Vorschläge – wie zum Beispiel gentechnikfreie, pestizidarme, ökologische Landwirtschaft, ein Ende der Massentierhaltung, die regionale Vermarktung von Lebensmitteln, Natur- und Artenschutz und der Stopp der Plastikflut – fordern die GRÜNEN schon seit Jahrzehnten.
Klickt euch doch mal auf unserer Homepage durch die Themenseite und sucht nach Stichworten wie „Landwirtschaft“ oder „Plastik“: https://www.gruene-bundestag.de/themen
Eure Vorschläge sind allerdings fast ausschließlich im Landwirtschafts- und im Industriesektor angesiedelt. Das sind zwei wichtige Bereiche, die im Jahr 2018 gemeinsam für rund 15% aller Treibhausgas-Emissionen in Deutschland verantwortlich waren. Um das Ziel „Klimaneutrale EU bis 2050“ zu erreichen, müssen aber auch in vielen weiteren Bereichen grundlegende Veränderungen stattfinden. Eine wichtige Rolle spielen nämlich auch die Sektoren Energieerzeugung mit 34,4%, Transport und Verkehr mit 19% und Verarbeitendes Gewerbe (was unter anderem auch den Bausektor miteinschließt) mit 15% aller Treibhausgas-Emissionen in Deutschland im Jahr 2018. Die Zahlen stammen vom Umweltbundesamt. Ihr könnt sie hier nachlesen und auch mit den Zahlen aus den Vorjahren vergleichen: https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/treibhausgas-emissionen/emissionsquellen#energie-stationar
Als GRÜNE finde ich, dass es viel zu spät wäre, erst 2050 klimaneutral zu sein. Hier in Hamburg wollen wir beim Klimaschutz vorangehen und dafür sorgen, dass unsere Stadt zum Teil der Lösung für die Klimakrise wird. Darum haben wir in unserem Zukunftsprogramm für die Hamburger Bürgerschaftswahl das Ziel erklärt, Hamburg bis 2035 zur klimaneutralen Stadt zu machen. Wir fordern klare Reduktionsziele und verbindliche Schritte für die einzelnen Sektoren – Strom, Gebäude und Wärme, Mobilität und Verkehr, Industrie und Wirtschaft, Landwirtschaft und Landnutzung.
Um die Reduktionsziele zu erreichen, wollen wir die Wirtschaft ökologisch modernisieren, die Mobilitätswendewende umsetzen und Hamburg zur Fahrradstadt machen, durch den konsequenten Ausbau der Erneuerbaren Energien und einen schnellen Kohleausstieg die Energie- und Wärmewende vollenden, eine ökologische Landwirtschaft und starken Umwelt- und Artenschutz etablieren und unsere Wohnungen und Büros klimaneutral bauen. Kurz gesagt: Wir wollen Wege finden, mit den natürlichen Ressourcen unseres Planeten auszukommen und ihn dadurch zu erhalten.
Welche konkreten Vorschläge wir hierfür machen, könnt ihr im Zukunftsprogramm nachlesen: https://www.gruene-hamburg.de/zukunftsprogramm/
Es ist super, wenn ihr beim Einkaufen auf Regionalität, möglichst wenig Verpackungsmüll und Bio-Produkte achtet, denn jede einzelne eingesparte Tonne CO2 zählt. Damit allein lässt sich das Ziel „Klimaneutrale EU bis 2050“ aber leider nicht erreichen. Hier muss die Politik endlich handeln. Deswegen finde ich, dass es Zeit ist, dass Deutschland eine GRÜNE Bundeskanzlerin bekommt! ☺
Was wir GRÜNEN auf Bundesebene in Sachen Klimaschutz vorhaben, könnt ihr hier nachlesen: https://www.gruene-bundestag.de/themen/klimaschutz
Ich hoffe ich konnte euch etwas weiterhelfen und wünsche euch ganz viel Erfolg für eure Präsentation! Fall ihr Nachfragen habt, könnt ihr mir jederzeit eine E-Mail schreiben.
Liebe Grüße
Eva Botzenhart