Möchten Sie sich dafür einsetzen, dass die Medikamentenproduktion so schnell wie möglich wieder in Deutschland erfolgt?
Sehr geehrter Herr Limbacher,
ich möchte, dass die Medikamentenproduktion so schnell wie möglich wieder in Deutschland erfolgt, da unzählige Medikamente wegen der Abhängig von Asien nicht verfügbar sind. Vor allem bei Medikamenten für Kinder bemerke ich einen eklatanten Mangel. Meine Tochter benötigt Asthmaspray, früher ein Standardmedikament, das mittlerweile nur mit viel Aufwand, letztens nur mit Hilfe der Arztpraxis zu bekommen ist. Selbst bei Standardmitteln wie Ibuprofensaft kann ich den Mangel bereits seit einem Jahr erkennen.
Die Rückverlagerung und zeitnahe Produktion der wichtigen Medikamente ist deshalb wichtig, da sonst Menschen gesundheitlichen Schaden nehmen. Der über lange Jahre praktizierte Sparkurs, möglichst billig ohne Rücksicht auf Versorgungssicherheit einzukaufen, schadet unseren Kindern.
Möchten Sie sich dafür einsetzen, dass sich das so schnell wie möglich ändert?
Mit freundlichen Grüßen
Robert S.
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre Anfrage und das damit verbundene Interesse an meiner Arbeit.
Ich teile Ihre Auffassung, dass wieder mehr Medikamente in Deutschland produziert werden müssen. Deshalb freut es mich sehr, dass Karl Lauterbach, als Bundesminister für Gesundheit angekündigt hat, mit einem weiteren Gesetz sowohl die Forschung, Zulassung und Produktion von Medikamenten in Deutschland zu erleichtern.
Parallel zur Stärkung der Produktion, haben wir mit dem Lieferengpassbekämpfungsgesetz (ALBVVG) wichtig Änderungen bereits beschlossen, die dafür sorgen, dass Arzneimittel besser verfügbar sind.
So wurden die Festbeträge und Rabattverträge für Kinderarzneimittel abgeschafft. Diese haben dazu geführt, dass die Gesetzlichen Krankenkassen Medikamente günstiger einkaufen können, wenn sie sich verpflichten, nur bei einem bestimmten Anbieter einzukaufen. Auch deshalb waren die Lieferketten in der Vergangenheit sehr anfällig für kurzfristige Produktionsausfälle.
Außerdem verpflichten wir Hersteller, Großhandel und Apotheken dazu einen größeren Lagerbestand an Medikamenten auf Lager zu halten, um kurzfristig steigenden Bedarf decken zu können. Sollte es zu wenige Anbieter für wichtige Arzneimittel geben, können nun auch die Höchstpreise, die die Gesetzliche Krankenkasse zahlen darf, kurzfristig angehoben werden, um größere Anreize für Unternehmen zu schaffen Medikamente nach Deutschland zu liefern.
Mit diesem Maßnahmenpaket, das bereits erste Erfolge zeigt und viele weitere Verbesserungen enthält, haben wir kurz- und mittelfristig die Versorgungssicherheit deutlich verbessert. Mit den nun anstehenden Diskussionen werden wir auch die Grundlagen dafür schaffen, dass langfristig wieder mehr Medikamente in Deutschland und der Europäischen Union produziert werden, damit unsere Gesundheitsversorgung wieder unabhängig von globalen Lieferketten wird.
Bei weiteren Fragen kommen Sie gerne erneut auf mich zu.
Mit freundlichen Grüßen
Esra Limbacher