Frage an Emanuel Kotzian von Thomas G. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Kotzian,
aufgrund meines Hobbies als DJ bin ich nun mehrfach auf das Thema GEMA gestoßen und bin soweit immer froh gewesen, dass sich die Veranstalter darum gekümmert haben GEMA-Gebühren zu entrichten. Nichts desto trotz ist mir aufgefallen, dass Die Gebührenerhebung eher untransparent erscheint.
Gibt es Bestrebungen der Piratenpartei die bestehende GEMA transparenter und nachvollziehbarer zu machen?
Sehr geehrter Herr Gütt,
vielen Dank für Ihre sehr interessante Frage. Dies ist in der Tat ein Themenkomplex der innerhalb der Piratenpartei momentan heiß diskutiert wird.
An der derzeitigen Gebühren-Regelung gibt es aus Künstlersicht eine Vielzahl von Kritikpunkten. So erhalten etwa 10% aller GEMA-Mitglieder 70% aller ausschüttungsfähigen Summen, das restliche Geld teilen sich die verbleibenden 90% der Mitglieder. Künstler müssen für Konzerte GEMA-Gebühren bezahlen. Wenn sie nun eigene Werke aufführen, bekommen sie deutlich weniger zurück, machen also ein Zuschuss-Geschäft. Zudem müssen GEMA-Mitglieder alle ihre Werke über die GEMA lizensieren, dürfen also z.B. nicht einen selbstkomponierten Klingelton verschenken, oder ein Werk unter CC-Lizenz stellen. Daher, und um die Gebührenerhebung transparenter und nachvollziehbarer zu machen arbeiten wir derzeit unter dem Titel GEMA 2.0 ein Konzept aus, das Künstler und Nutzer vereint, um insgesamt mehr Kreativität und die dazugehörige Unterstützung zu erhalten, anstatt viel in bürokratischer Reibung zu verlieren. Dieser Artikel wird gerade gemeinschaftlich erstellt. Der Grundgedanke der Neuregelung ist der, dass Menschen durchaus dazu bereit sind von ihnen hochgeschätzte Künstler für ihre Arbeit zu entlohnen. Dies ist jedoch auf direktem Wege (momentan) problematisch. Dies befindet sich allerdings gerade in der Entwurf-Phase, eine offizielle Aussage der Piratenpartei Deutschland gibt es hierzu noch nicht. Ich hoffe Ihre Frage ausreichend beantwortet zu haben und auf Ihre Stimme am 27.09!
Mit herbstlichen Grüßen
Emanuel Kotzian