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Emanuel Kotzian
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Frage von Gisela L. •

Frage an Emanuel Kotzian von Gisela L. bezüglich Innere Sicherheit

Ich würde ja gerne mal eine neue Partei wählen, aber wie wollen Sie sicherstellen, dass Die Piratenpartei nicht genauso in Abhängigkeit von Firmen und Lobbyisten gerät oder sich in die bequeme finanzielle Absicherungsmatte legt, wie die aktuellen Parteien.

Selbst die Grünen, die früher mal frischen Schwung in die Politik gebracht haben, fahren inzwischen entgegen ihrer eigenen Themen mit großen Dienstwagen durch die Gegend.

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Antwort von
PIRATEN

Sehr geehrte Frau Leitmann,

eine Garantie dafür das Politiker sich von Lobbyisten nicht vereinnahmt werden gibt es nicht. Das Ihre Frage ähnlich der von Herrn Barthel ist erlaube ich mir meine Antwort vom 07.09.09 zu zitieren:

Unzählige Interessensgruppen und Lobbyisten nehmen informell Einfluss auf Parlamentarier, die zwar vom Volke gewählt sind, aber viele Jahre lang nur Ihrem Gewissen unterworfen sind. Da Gewissen aber ein dehnbarer und interpretierbarer Wert ist, und Politiker es oft gut verstehen diese Werte rhetorisch zu dehnen, kommt beim Bürger das unbehagliche Gefühl auf, dass man nur sehr wenig Macht hat. Gegen dieses Gefühl helfen nur Transparenz und Vertrauen. Transparenz seitens der Politik und Vertrauen gegenüber dem Wähler. Um dieses zu erreichen schlage ich in Punkto Transparenz vor:

- Schaffung einer zentralen Lobbyisten-Kartei mit Nennung aller Ziele und Mitarbeiter, die im Kontakt-/Beratungsbereich arbeiten.
- Verpflichtung aller Parlamentarier zur Führung eines öffentlichen Kalenders, in dem alle Kontakte/Besprechungen mit Vertretern aus der Lobbyisten-Kartei (inbegriffen kurzer Themenübersicht) dokumentiert werden.
- Einführung einer fünfjährigen Karrenzeit für ausscheidende Politiker, in der sie nicht als Lobbyisten tätig werden dürfen.
- Reform des Antikorruptionsgesetztes und Einbeziehung von Mandatsträgern in selbiges.
- Begrenzung von Aufsichtsratsämtern und ähnlicher Funktionen für Politiker.
- Schaffung eines politischen Sabbaticals nach dem Prinzip 11 Jahre Politik + 1 Jahr Auszeit in Punkto Vertrauen.
- schrittweise Einführung von Referenden und Volksentscheiden.
- Investition in alle Bildungseinrichtungen und Start eines Bürgerbildungsprogramms um bewusste Entscheidungen bei anstehenden Referenden zu ermöglichen.
- Stärkung des Petitionsrechts, so dass Eingaben die von Mindestens 100.000 Bürgern mitgetragen werden, automatisch im Bundestag behandelt und abgestimmt werden müssen!

Natürlich ist das Projekt Demokratie keines, das sich über Nacht upgraden lässt. Es ist eine Aufgabe für die kommenden Jahrzehnte eine zeitgemäße Bürgerdemokratie zu modellieren und für die Zukunft fit zu machen. Die von mir skizzieren Lösungsvorschläge sind da nur einzelne Elemente eines Gesamtkonzeptes, für das es vor allem eines braucht - das direkte Engagement möglichst vieler Bürger! Ich hoffe auf Sie!

Ich hoffe Ihre Frage ist beantwortet? Falls nein, würde ich mich über Hinweis bzw. Nachfrage freuen.

Mit freundlichen Grüßen und Hoffnung auf Ihre Stimme
Emanuel Kotzian