Frage an Emanuel Kotzian von Thomas P. bezüglich Bildung und Erziehung
Hallo Herr Kotzian,
wie stehen Sie zum Thema Bildung mittels dreigliedrigem Schulsystem und der Festlegung des weiteren Lebenswegs bereits in der vierten Klasse?
Wir leiden in Bayern sehr unter dem Schulsystem, mit Durchfallraten bereits in der Ersten Klasse, die seinesgleichen suchen. Zumindest in Erlangen kenne ich da eine Schule. Was würden Sie da ändern?
Was halten Sie von dem Lehrermangel, der noch verschärft wird, indem die Note für die Übernahme entsprechend angehoben wird, sodass nun ca. 1000 Lehrer in Bayern keine Stelle bekommen? Was würden Sie da tun?
MfG
Thomas Prietz
Sehr geehrter Herr Prietz,
unsere noch junge Piratenpartei äußert sich augenblicklich nicht konkret zum dreigliedrigen Schulsystem. Daher beantworte ich diese Frage als Kandidat. Nach meiner festen Überzeugung hat das dreigliedrige Schulsystem ausgedient! Nicht nur ist es unfair Kinder nach so kurzer Zeit zu segregieren und somit Ihren Lebensweg zu bestimmen; darüber hinaus entspricht dieses Bild nicht mehr der Realität unserer Gesellschaft. So arbeiten so gut wie alle Arbeitnehmer in Deutschland in Teams/Abteilungen/Strukturen in denen sich sowohl leistungsstärkere als auch leistungsschwächere Mitarbeiter finden. Diese natürliche Zusammenarbeit wird durch das dreigliedrige Schulsystem konterkariert! Daher fordere ich die absolute Neuausrichtung des Schulsystems nach dem modularen Bildungssystem; dieses würde um einiges besser zum 21. Jahrhundert passen.
Das Thema Bildung ist für die Piratenpartei ein Kernthema, da Bildung die einzige Ressource ist, die wir unendlich zur Verfügung haben um Im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Nur bei optimaler Nutzung dieser Ressource lassen sich Fortschritt und Wohlstand im globalen Zeitalter garantieren. Daher ist es natürlich keine Frage dass im Sektor Bildung mehr investiert werden muss. Natürlich auch in mehr Lehrer und bildungstaugliche Einrichtungen - insbesondere aber in die Leistungsträger von Morgen: Kinder!
Last but not least:
Da Kinder in den ersten Schuljahren noch unheimlich große Entwicklungsunterschiede aufweisen, die sich aber sehr oft innerhalb von wenigen Jahren ausgleichen, würde ich rein grundsätzlich auf Zensuren, deren Konsequenz das Sitzenbleiben ist verzichten; da aber auch Kinder Orientierung brauchen, würde ich rein prinzipiell durchaus an einer Notengebung festhalten.
Ich hoffe Ihre Frage umfassend beantwortet zu haben und freue mich auf weitere Fragen zum Thema Bildung.
Mit freundlichen Grüßen
Emanuel Kotzian