Frage an Elisabeth Winkelmeier-Becker von Alex H. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Winkelmeier-Becker!
Ich stelle Ihnen diese Frage aus aktuellem Anlass. Infolge der kürzlich beschlossenen Schulschließung zur Eindämmung der Corona-Infektionen, wurde natürlich auch meine Schule- das Kopernikus-Gymnasium in Niederkassel- geschlossen. Somit wurde mein Jahrgang, der in einigen Wochen die Abiturprüfungen schreiben soll, vorzeitig entlassen; mit vielen offenen Fragen und kaum Möglichkeiten zur zielführenden und hin- bzw. ausreichenden Kommunikation zu Mitschülern, aber vor allem zu Lehrkräften.
Hinzu kommt, dass, aufgrund der rapide steigenden Corona-Fälle in Deutschland und Europa und der zunehmenden Verschärfung von Maßnahmen, eine Ungewissheit herrscht, die vielen von uns tief zu schaffen macht. Es sind sowohl gesundheitliche als auch psychologische und gesellschaftliche Faktoren, die eine standartgemäße Durchführung des Abiturs 2020 unverantwortlich und moralisch nicht tragfähig machen.
Ich habe mit vielen Mitschülern gesprochen und ihre Ängste, Sorgen und Leiden sind so vielfältig wie individuell. Allesamt haben sie Berechtigung in diesen seltsamen Zeiten. Nicht umsonst wird die Schwere der Maßnahmen - wie oben erwähnt - ständig nachjustiert.
So muss es auch endlich mit den Abiturprüfungen geschehen. Denn inwieweit kann die Regierung bitte diese zusätzliche Last des Abiturs auf hunderttausende Schüler bundesweit weiterhin begründen und uns zumuten?
Sehr geehrter Herr Höller,
nach dem einstimmigen Beschluss der Kultusministerkonferenz am Mittwoch, alle Prüfungen durchführen zu wollen, hat die nordrhein-westfälische Ministerin für Schule und Bildung, Yvonne Gebauer, heute Morgen den Fahrplan für NRW vorgestellt. Demnach starten die Abiturprüfungen am 12. Mai und werden bis zum 25. Mai durchgeführt.
Damit haben alle Schülerinnen und Schüler Planungssicherheit, um sich auf die bevorstehenden Prüfungen weiter vorzubereiten.
Trotz unterschiedlicher Regelungen und Zeitpläne in den einzelnen Bundesländern ist es wichtig, dass den Abiturientinnen und Abiturienten keine Nachteile entstehen dürfen. So haben alle Kultusminister/Innen versichert, dass die Abschlüsse allesamt länderübergreifend anerkannt werden.
Die konkreten Regelungen für Nordrhein-Westfalen vom heutigen Tag können Sie hier nachlesen:
https://www.schulministerium.nrw.de/docs/Recht/Schulgesundheitsrecht/Infektionsschutz/300-Coronavirus/Coronavirus_Abitur-und-Pruefungen/index.html
https://www.schulministerium.nrw.de/docs/bp/Ministerium/Presse/Pressemitteilungen/2020_17_LegPer/PM20200327_Abi-Zeitplan/index.html
Ihnen persönlich alles Gute und viel Erfolg!
Mit freundlichen Grüßen
Elisabeth Winkelmeier-Becker