Frage an Elisabeth Winkelmeier-Becker von Ernst B. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Lieber Ernst,

vielen Dank für Deine Frage. Deine Geschichte von Arbeitslosigkeit, Fortbildung, Neuanfang und Enttäuschungen ist mir in weiten Teilen ja bekannt; ich weiß aber nicht, ob ich zur Zeit auf dem neuesten Stand bin. Dieses Forum ist m.E. auch nicht der geeignete Ort, sich darüber auszutauschen. Dass Du diesen Weg gewählt hast, während Du mich sonst unmittelbar anmailst bzw. ansprichst, wenn wir uns in Troisdorf begegnen, kannst Du mir bei Gelegenheit einmal persönlich erklären.

Auch wenn es immer noch zu viele Fälle gibt, die sich für den Einzelnen sehr schwierig und frustrierend darstellen, haben sich die Chancen für ältere Erwerbstätige nicht - wie häufig empfunden - verschlechtert, sondern in den letzten Jahren objektiv ganz erheblich verbessert. Der Anteil der 60-64Jährigen, die erwerbstätig sind, hat sich seit 2000 von rund 20 Prozent nahezu verdoppelt und lag im zweiten Quartal 2010 bereits bei 41,1 Prozent. Im europäischen Vergleich ist dieser Anstieg sogar der stärkste. Nach neuen wissenschaftlichen Studien quer über alle Branchen steigt die Produktivität, wenn der Altersmix bei den Beschäftigten in einem Unternehmen stimmt, also auch einen guten Anteil älterer Arbeitnehmer umfasst. Das nehmen auch die Arbeitgeber immer mehr zur Kenntnis, die bisher zu sehr auf ausschließlich junge Arbeitnehmer gesetzt hatten. Da gleichzeitig die Zahl jüngerer Arbeitnehmer, die auf den Arbeitsmarkt kommen, abnimmt, steigen die Chancen für ältere Arbeitnehmer in Zukunft auch weiter. Der positive Trend ist erkennbar. Die Zahl älterer Erwerbstätiger zwischen 55 und unter 65 Jahren ist von 2005 bis 2009 um mehr als eine Million angestiegen.

Ich hoffe, dass das auch für Dich ganz konkret zu besseren Chancen beiträgt.

Beste Grüße,

Lisa Winkelmeier-Becker