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Elisabeth Kaiser
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Frage von Uwe K. •

Sehr geehrte Frau Kaiser, glauben Sie wirklich, dass jemand der in einer Gewerkschaft ist, aber im Nichttarifgebiet arbeitet Tariflohn bekommt?

Die Erhöhung des Mindestlohns ist in Ordnung. Bedeute im Osten aber, dass der Facharbeiter mit dem Hilfsarbeiter gleichgestellt wird. Wollen Sie das wirklich?
MfG
U. K.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Nachfrage zu meiner ausführlichen Antwort vom 04. Mai 2022. Je mehr Beschäftigte in einem Betrieb Mitglied einer Gewerkschaft sind, desto größer ist deren Organisationsmacht und Durchsetzungsfähigkeit bei Gehaltsverhandlungen mit der Arbeitgeberseite. Dies ist eine starke Voraussetzung, um Tarifverträge zu erkämpfen. Auch wenn Branchen- und Flächentarifverträge in der Regel die beste Voraussetzung für faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen sind, gibt es davon unabhängig auch Haustarifverträge für einzelne Firmen. Nach Berechnungen von Ver.di bringen solche Firmentarifverträge im Schnitt 8 Prozent mehr Lohn (vgl. https://www.verdi.de/themen/geld-tarif/++co++9023e708-8e4e-11ec-ad5d-001a4a160129). „Nichttarifgebiete“ existieren in eigentlichen Sinne also nicht. Jede Mitgliedschaft in Gewerkschaften und jede Betriebsratsgründung erhöht die Chance für Tarifverträge, bessere Bezahlung und arbeitnehmerfreundliche Entscheidungen. Dazu möchte ich ermuntern.

Mit freundlichen Grüßen

Elisabeth Kaiser

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